HAIL OF BULLETS - On Divine Winds
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Hail Of Bullets
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 08.10.2010
- The Eve Of Battle
- Operation Z
- The Mukden Incident
- Strategy Of Attrition
- Full Scale War
- Guadalcanal
- On Coral Shores
- Unsung Heroes
- Tokyo Napalm Holocaust
- Kamikaze
- To Bear The Unbearable
Death Metal wie er sein soll.
Ich bin ja üblicherweise nicht so der Todesmetaller. Aber vor allem der groovende Death wie ihn BOLT THROWER oder eben auch HAIL OF BULLETS fabrizieren, läuft mir immer sehr gut rein. Die Riffs sitzen wie Magenhiebe und doch bleibt kein Fuss und kein Nacken ruhig, wenn hier auf höchstem Niveau gebraten wird.
Das war schon beim Debüt "...Of Frost & War" so und ändert sich natürlich auch nicht beim jüngsten Brecher "On Divine Winds". Hier wird immer noch mehr Wert auf Atmosphäre als auf Geschwindigkeit gelegt. Wie ein Bulldozer rollen die Riffs über den erbarmungslos ausgelieferten Hörer, der sich wehrlos und mit Freude davon erdrücken lässt. Kein Wunder, wenn man die unglaublichen Riffs in 'Operation Z', 'Tokyo Napalm Holocaust' oder dem verhältnismäßig flotten 'Kamikaze' hört.
Das ist Death Metal in Reinkultur und lässt das hochtechnische Extrem-Geschrubbe, das heute so oft vorherrscht, völlig blass aussehen. Ähnlich wie BOLT THROWER wissen HAIL OF BULLETS, dass weniger oftmals viel mehr ist. Was die Niederländer aber von den Briten deutlich unterscheidet, ist der Hang stellenweise gar doomig zu wirken. So ist die Eröffnung von 'On Choral Shores' eine pure Hommage an CANDLEMASS und auch das Ende des 'Tokyo Napalm Holocaust' könnte durchaus von einer Doomband stammen. Das sorgt für die nötige Abwechslung und gleichzeitig für Entspannung der Nackenmuskulatur. Sehr angenehm.
"Angenehm" kann man Martins Gesang nun nicht nennen, aber auch hier wird die goldene Mitte getroffen. Einerseits sind die Vocals herrlich tief und bösartig, auf der anderen Seite aber verständlich genug, um die passende WWII-Thematik nachvollziehen zu können. Die Brutalität des Krieges passt einfach großartig zur Brutalität der Musik. Schon deshalb sollten SABATON sich überlegen, ob sie in Zukunft nicht lieber über Pokemon oder Blümchenwiesen singen wollen. Das würde wenigstens zur Musik passen.
Ganz klar, "On Divine Winds" ist neben "As Yggdrasil Trembles" von UNLEASHED das Death-Metal-Highlight des Jahres. Genrelunatics dürfen ruhigen Gewissens noch mindestens einen Zähler drauflegen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk