HAIL OF BULLETS - ... Of Frost And War
Mehr über Hail Of Bullets
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade/SPV
- Release:
- 23.05.2008
- Before The Storm (Barbarossa)
- Ordered To Eastward
- The Lake Ladoga Massacre
- General Winter
- Advancing Once More
- Red Wolves Of Stalin
- Nachthexen
- The Crucial Offensive (19-11-1942,7:30 am)
- Stalingrad
- Insaninty Commands (Bonus Track)
- Inferno At The Carpathian Mountains
- Berlin
Schon das alleinige Aufzählen der Bandmitglieder dürfte bei eingefleischten Death-Metal-Fanatics ekstatische Erregung auslösen: Martin van Drunen (voc, ASPHYX/PESTILENCE etc.), Stephan Gebedy (gt., THANATOS), Paul Baayens (gt., THANATOS), Theo van Eekelen (bs., THANATOS) und Ed Warby (dr., GOREFEST, AYREON, etc.). Kann da viel anbrennen? Ewige Nörgler mögen voreilig von einer gehypten All-Star-Kapelle faseln, sollten sich allerdings die Chance eines Antestens von "…Of Frost And War" nicht entgehen lassen.
Van Drunen lebt hier textlich seine Vorliebe für Kriegsthematiken voll aus und beschäftigt sich mit der "Stalingrad"-Materie. Dass er dafür sehr deutliche Worte verwendet, nichts beschönigt, aber auch nichts verherrlicht, liegt auf der Hand. Krieg ist halt nichts für Zartbesaitete. Und von einer musikalischen Kriegsmaschine wie HAIL OF BULLETS erwarte ich auch keinen erhobenen Zeigefinger. Hier wird von einer Schlacht berichtet. Da geht es blutig zu. Stört bei einem Tarantino-Streifen auch keinen. Ganz im Gegenteil.
Wenden wir uns der musikalischen Umsetzung zu: Nach einem passenden Intro marschiert 'Ordered Eastward' gleich stramm an die Front. Gnadenlos auf die Zwölf trümmert Warby seine Knüppel auf des Hörers Trommelfelle und zeigt sofort, wo der Panzer lang rollt. Das ist Death Metal der alten Schule. Irgendwie stumpf, aber aufgrund seiner Gnadenlosigkeit berauschend. Darüber das Wahnsinns-Organ von van Drunen, der sich die Seele aus der dem Leib röchelt. Unbeschreiblich ergreifend. Man hört zu jeder Sekunde, dass die vermeintlich alten Herrschaften Blut geleckt haben, denn der zerstörerische Funke springt augenblicklich auf den Hörer über. Keine glatt polierten Ecken, keine überflüssigen Melodien, keine Trigger-Drums, beim holländischen Schlachtplatten-Kommando gibt es nur handgemachte Zerstörungstribunale.
Neben etlichen schnellen Hackballen demonstriert das Quintett allerdings auch, dass schleppende Kost schwer verdaulich sein kann. Vor allem das finale 'Berlin' besticht durch beinahe epische Durchschlagskraft. Bei dieser Nummer entfaltet Martins Gesang seine volle Wirkung. Wenn er zur Stakkato-Untermalung "Just one more battle, And one more storm, The war is over, It is done" intoniert, muss man unweigerlich mitgrölen. Unweigerlich.
Abseits meiner sonstigen Vorlieben für frickeligen Progressiv-Quark und melodischen Oldschool-Kauz-Metal rotiert dieses Geschoss seit Wochen in unaufhörlich in meinem Player und wird sicherlich zum Jahresende in meinen Top 20 landen. Das ist sicher.
Wer also auf BOLT THROWER und Konsorten steht, muss HAIL OF BULLETS haben. Daran führt kein Weg vorbei.
Anspieltipps: Berlin; General Winter; Ordered Eastwards; Stalingrad
- Redakteur:
- Holger Andrae