HALIPHRON - Anatomy Of Darkness
Mehr über Haliphron
- Genre:
- Dark Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 25.10.2024
- Opus Addicere
- Silent Escape
- Feasting On Flesh
- Black Star
- Buried Truth
- Double Or Nothing
- Epitome Of Perfection
- Art Of The Blade
- Anatomy Of Darkness
Ein bisschen viel Durcheinander im finsteren Bereich.
Irgendwie sind mir die Musiker von HALIPHRON nach dem Release ihres letztjährigen Debüts ein wenig spektakulärer in Erinnerung. Das niederländische Sextett bemühte auf "Prey" eine recht eigene Interpretation finsteren Metals und kreuzte dabei mehrere Genres, ohne sich dabei konkret festlegen zu wollen oder zu müssen. Im Grunde genommen setzt man auf der neuen Scheibe relativ ähnlich an, jedoch laufen viele Fragmente auf "Anatomy Of Darkness" ein wenig aneinander vorbei, wollen aber auch bei intensiverer Beschallung nicht so recht zusammenwachsen. Und genau hier setzt dann auch ein wenig die Enttäuschung über einen vermeintlichen Schnellschuss an, den man zwar keinesfalls unterstellen möchte, der aber als solcher irgendwie in Erinnerung bleibt, weil nicht alle Facetten in den neun frischen Kompositionen komplett ausgegoren erscheinen.
Auf "Anatomy Of Darkness" sorgen die Niederländer auf alle Fälle für eine deutlichere Keyboardpräsenz, die erst einmal völlig in Ordnung geht, als symphonisch aufgeblähter Kontrastpunkt zu den aggressiveren Vocals aber nicht immer ihren Zweck erfüllt. So kommt es gelegentlich zu recht komischen Zusammensetzungen aus bombastischen Black-Metal-Arrangements und motiviertem, sehr entschlossenem, aber irgendwie auch sehr dominantem Gesang, der sich in aggressiven Screams und verrohten Sprechparts äußert. Nur fehlen hier zur weiteren Optimierung des Volumens die Gitarren, die bei HALIPHRON zwar weiterhin stattfinden, im Endmix aber irgendwie kaum zu hören sind. Der Fokus scheint hier tatsächlich auf dieser sehr eigenwilligen Mischung aus düsteren Vocals und eben dieser gelegentlich Gothic-Metal-affinen Hintergrundbeschallung zu liegen - und dieser Mix kann auf Dauer nicht wirklich begeistern.
Mit "Prey" hat HALIPHRON im vergangenen Jahr ein wirkllich anständiges, teils Genre-sprengendes Werk veröffentlicht, das im zweiten Anlauf jedoch unerreicht bleibt. Zu viel inhaltliche Konfusion, zu wenig Zählbares und zuletzt auch dieser irrführende Eigensinn halten die Begeisterung arg zurück.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes