HALLATAR - No Stars Upon The Bridge
Mehr über Hallatar
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 13.10.2017
- Mirrors
- Raven's Song
- Melt
- My Mistake
- Pieces
- Severed Eyes
- The Maze
- Spiral Gate
- Dreams Burn Down
Im Angesicht der totalen Trauer...
Die traurigen Gedanken des Juha Raivio könnten wohl kaum authentischer platziert sein als auf dem neuen und gleichzeitig ersten Album seines neuen Projektes HALLATAR. Der SWALLOW THE SUN-Gitarrist musste im vergangenen Jahr einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen, als seine langjährige Partnerin Aleah Starbridge unverhofft verstarb und eine riesige Lücke im Leben des finnischen Musikers hinterließ. Raivio benötigte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass er dringend zu seinem Instrument greifen muss, um das lyrische Vermächtnis seiner Geliebten lebendig zu halten. Unter neuer Flagge schrieb er neun Songs, die von einer sehr intensiven Trauerarbeit zeugen, die wiederum noch mehr Melancholie ausstrahlt als alles, was bei SWALLOW THE SUN jemals veröffentlicht wurde.
Für sein neues Projekt konnte Raivio schnell auch namhafte Mitstreiter gewinnen; Gus Lipstick, bis vor kurzem noch Schlagwerker bei HIM, sagte ebenso seine Unterstützung zu wie AMORPHIS-Frontmann Tomi Joutsen, der einmal mehr eine Gänsehaut-Performance abliefert und die Ideen des Bandleaders offenkundig bis ins kleinste Detail umsetzt. "No Stars Upon The Bridge" unterliegt zahlreichen Stimmungsschwankungen, die jedoch alle einen sehr finsteren Konsens in sich tragen, in dem HALLATAR seine gequälten Gedanken zusammentragen kann. Das Material reicht dabei von minimalistischen Soundscapes bis hin zu epischen Doom-Monumenten, führt über kurze Interludien zu majestätisch inszenierten Manifesten der vertonten Traurigkeit und beschreiben - so makaber das klingen mag -, zu welchen außergewöhnlichen kreativen Prozessen ein Mensch fähig ist, wenn er am Abgrund angelangt ist.
Meine Hochachtung daher an den Musiker und Künstler Juha Raivio, der mit HALLATAR respektive "No Stars Upon The Bridge" eine Trauerbewältigung der ganz besonderen Art durchgestanden ist. Liebhaber epischer Doom-Sounds sollten sich schnellstens davon überzeugen, was diese finnische Supergroup im Angesicht seiner Verzwweiflung kreiert hat.
Anspieltipps: Mirrors, Dreams Burn Down, My Mistake
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes