HALLOWEEN - Horror Fire
Mehr über Halloween
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Motor City Metal/Hellion Records
- Release:
- 01.09.2006
- I Am ...
- Wake Up Screaming
- Halloween Night
- The Crush
- Exist
- Candles
- The Seer
- The End And The Beginning
- Nobody's Home
- Rage
- Ways Of Man
- Head Against The Wall
- Coming To Life
- Sin
- Go To Hell
- Fire Still Burns
- The Battle
- Fighting Words
- H.F.B.D.T.Y.
Ich muss zugeben, dass mich die "Heavy Metal Horror Show" aus Detroit namens HALLOWEEN in ihren Anfängen nicht sonderlich interessierte. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich damals - wir reden von 1984, dem Jahr, in dem das Debüt "Don't Metal With Evil" erschien - dem Irrglauben verfiel, dass es sich bei HALLOWEEN um eine Band handeln würde, der es in erster Linie um das Image gehen würde. Wenn heuer ich bedenke, dass mir KING DIAMOND respektive MERCYFUL FATE auch damals schon sehr gut gefielen, ist mir dieser Umstand komplett unverständlich. All das spielt heute ja auch keine Rolle mehr, denn bereits seit einigen Jahren weiß mich die Klasse des Debütalbums der Jungs sehr wohl zu begeistern. Ein herrliches Dokument, wie US Metal in den 80ern zu klingen hatte: etwas kauzig und schön druckvoll. Das Ganze gepaart mit einem schrillen Sänger, der nicht nur durch seine Optik aufzufallen wusste und fertig war der Kult.
Weitere Werke der Band habe ich mir bisher nicht zugelegt, was ich nach intensivem Genuss des vorliegenden Albums allerdings schleunigst ändern werde. Denn, auch wenn HALLOWEEN anno 2006 an einigen Stellen etwas gemäßigter zur Sache gehen als auf besagtem Erstling, knallen uns auf "Horror Fire" neben drei unterhaltsamen Intros insgesamt sechzehn kraftstrotzende Metalpackungen um die Ohren. Das Quartett geht dabei sehr vielseitig zur Sache und lässt sich musikalisch nur schwerlich in eine Kategorie einordnen. Einzig der visuelle und lyrische Aspekt - nämlich die Horror-Thematik - bilden einen gleich bleibenden Rahmen.
Die Mucke hingegen wandert von gradlinigem Heavy Metal ('Nobody's Home') über Hard Rock ('Exist') bis zu speedigem Power Metal('Halloween Night'), wobei das markerschütternde Organ von Original-Sänger Brian Thomas eine mächtige Konstante im HALLOWEEN-Sound darstellt. Auch wenn dieser nicht mehr in die ganz hohen Höhen der vergangenen Dekaden vordringt, liefert er eine mehr als überzeugende Leistung hinterm Mikro ab. Schön aggressiv und zuweilen mächtig psychopathisch klingend, keift er seine unterhaltsamen Horror-Stories in die Landschaft.
Zwischendurch gibt es mal moderne Rhythmik ('Rage'), mal wuchtige Oldschool-Attacken der Marke 'Head Against The Wall'. Als kleine Hommage an die großen Vorbilder darf man wohl die gelungene Coverversion von 'Go To Hell' - im Original von ALICE COOPER - verstehen. Gute Nummer, gut umgesetzt. Ich hätte aber auch nichts gegen eine weitere Eigenkomposition einzuwenden gehabt.
Für ein Eigengewächs bollert auch der Sound ordnungsamtlich wuchtig aus den Boxen und schmälert nicht das Abschädelvergnügen. Vor allem der Tieftöner röchelt schön dominant durch die Gegend und auch die sonst üblichen Soundlöcher während der Solopassagen von Viererbesetzungen bleiben im Hause HALLOWEEN aus.
Insgesamt also ein sehr gutes Album für alle Horror-Freaks, aber auch für Freunde guter alter US-Metal-Schule. Beziehen kann man "Horror Fire" bei Hellion.
Anspieltipps: The Crush; Candles; Head Against The Wall; Fighting Words, The Battle; Wake Up Screaming
- Redakteur:
- Holger Andrae