HAMMER KING - Kingdom Of The Hammer King
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Hammer King
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Cruz del Sur (Soulfood)
- Release:
- 08.05.2015
- I) Kingdom Of The Hammer King
- I Am The King
- Aderlass; The Blood Of Sacrifice
- Chancellor Of Glory
- II) I Am The Hammer King
- Blood Angels
- Visions Of A Healed World
- Figure In The Black
- We Are The Hammer
- III) Glory To The Hammer King
Wohl eher ein Hämmerchen
Wahrer Wahrmetall für die wahrsten unter den wahren - was nach einer Menge Wawa klingt, zeigt sich in der Form von HAMMER KING und dem Debütalbum "Kingdom Of The Hammer King" als ziemlich fußlahme Angelegenheit. Die Band, u.a. mit dem ehemaligen ROSS THE BOSS Sänger Titan Fox, hat sich, der Titel deutet es bereits an, dem True Metal verschrieben. Statt Stahl regiert hier der Hammer, doch wenn uns dieses Album zeigen soll, wo genau er hängt, dann ist das Ergebnis recht ernüchternd.
Profimusiker nehmen alles, was sie über den gradlinigen Metal deutscher Prägung wissen und komponieren eine Reihe von Liedern, die sie dann so seelenlos und abgeklärt aufnehmen, dass man als Zuhörer nicht weiß, ob man weinen oder gähnen soll. Da sich zudem einige Versatzstücke eingeschlichen haben, die mir mehr als nur ein wenig bekannt vorkommen, lassen sie die Scheibe zwar wie eine Quizshow erscheinen, im Zweifelsfall greife ich dann aber doch zu den Originalen.
Klar, hier sitzen Produktion, instrumentale und stimmliche Leistung. Aber das alleine eben nicht aus, um zu überzeugen. Spielfreude, Enthusiasmus, das, was man gemeinhin als Herzblut bezeichnet, all das suche ich auf "Kingdom Of The Hammer King" vergeblich. Hinzu kommen noch die Texte, die in ihrer Klischeehaftigkeit für akute Stahlvergiftung sorgen. Nicht, dass ich etwas gegen Klischees hätte, weit gefehlt, aber hier wirkt es einfach zu berechnend, zu abgeklärt. Was bei einer blutjungen Epic Metal Band aus Südeuropa oder Südamerika, im Verbund mit rumpeliger Produktion und einer Performance, die sich vor Energie überschlägt, super funktioniert, wirkt bei einer Band, die technisch kompetent und mit gebremstem Schaum spielt, fehl am Platz, so als würde man nur einen weiteren Punkt auf der Liste an Anforderungen abhaken, die für ein True Metal Album wichtig sind. Das ärgert mich dann mehr, als es die soliden bis belanglosen Kompositionen eigentlich rechtfertigen, weshalb Zeitgenossen mit dickem Fell und MAJESTY-Fans hier getrost einen Punkt auf die Note draufrechnen können. Für alle anderen gilt leider: HAMMER KING - das ist kein Hammerding.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst