HAMMERCULT - Built For War
Mehr über Hammercult
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Steamhammer
- Release:
- 28.08.2015
- From Parts Unknown (Intro)
- Rise Of The Hammer
- I Live For This Shit
- Spoiler Of War
- Ready To Roll
- Raise Some Hell
- Blackened Blade
- Leit It Roar
- Ode to Ares (Interlude)
- Altar Of Pain
- Blood And Fire
- Saturday Night Circle Pit Fight
- Road To Hell
Suchtfaktor hoch 9,5
Anderthalb Jahre, nachdem der mächtige "Steelcrusher" alles in Grund und Boden donnerte, schlagen die Israeli-Thrasher von HAMMERCULT wieder zu und servieren uns mit "Built For War" ihre nunmehr dritte Abrissbirne. Regierte jedoch bis dato noch der ultraschnelle, rohe Thrash Metal scheint HAMMERCULT auf Album Nummer drei nun den eigenen Stil zu perfektionieren. Zwar geht es immernoch keifend, rasant und wütend zur Sache, doch der hymnische, vom klassischen Schwermetall beeinflusste Spielraum drängt sich mehr und mehr in den Vordergrund. So spielen sich anno 2015 Vitalität, Wut und Energie auf der einen, Anmut, Kraft und der Blick über den Tellerrand hinaus auf der anderen Seite gegenseitig die Bälle zu. Sie entwickeln "Built For War" zu einem Album, das sich gewaschen hat und die immense Weiterentwicklung der Band nicht verstecken kann.
Gleich der Opener 'Rise Of The Hammer', der durch den zarten Hang zur Spannung von 'From Parts Unknown' eingeleitet wird, haut vollends auf die Zwölf und ist eine kämpferische Speed-/Thrash-Hymne, wie sie im Buche steht. Speziell live wird dieser Song für Furore sorgen, besser hätte der Titel nicht gewählt werden können. Doch auch das wahnsinnige 'I Live For This Shit', das in neue Geschwindigkeitssphären eindringt, und 'Spoils Of War' mit leichter Melodie und sozialkritischem Unterton sind vom selben Schlag und lassen keinerlei Wünsche offen. Die geglückte Produktion, Tue Madsen eben, sowie das fast schon kultige Artwork setzen dem ersten Eindruck dieses Drittwerk den Deckel drauf.
Doch auch im weiteren Verlauf läuft die HAMMERCULT-Maschinerie zu Höchstformen auf: 'Ready To Roll' ist ein unverschämt geiler Nackenbrecher, 'Raise Some Hell' ist wohl am ehesten mit dem beginnenden Hammerschwung zu vergleichen und 'Blackened Blade' lärmt stellvertretend für die stimmliche Varianz von Frontmann Yakir: Fieses Gekeife, tiefe Growls, cooler Klargesang, der Mann hat es einfach drauf. 'Let It Roar' rifft danach locker flockig drauf los, 'Altar Of Pain' demonstriert leichte Metalcore-Einflüsse, 'Blood And Fire' sowie das abschließende 'Road To Hell' gehört definitiv zum Besten, was HAMMERCULT jemals fabriziert hat und 'Saturday Night Circle Pit Fight' dürfte auch dem Letzten klarmachen, wohin die Reise gehen sollte. Das ist einfach der pure Wahnsinn, was die Israelis hier abliefern, jede Nummer ist ein Statement für sich und macht unverschämt viel Spaß.
Das Einzige, was mich dran hindert, hier die Höchstnote zu zücken, ist die Tatsache, dass ich den Jungs eine Chance geben möchte, zukünftig "Built For War" zumindest in der Theorie übertrumpfen zu können. Sicherlich ist das im Sommer 2015 nicht vorstellbar, doch wer weiß, wohin der Nah-Ost-Hase in anderthalb bis zwei Jahren läuft. Hier und jetzt hält HAMMERCULT jedenfalls ein unfassbar geniales Stück Raserei-Metall mit tollen Hymnen und noch tolleren Riffs, ein absolutes Szene-Highlight 2015, parat und lässt Szenefreunde 40 Minuten lang im Dreieck springen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp