HAMMERFALL - Dominion
Mehr über Hammerfall
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 16.08.2019
- Never Forgive, Never Forget
- Dominion
- Testify
- One Against The World
- (We Make) Sweden Rock
- Second To One
- Scars Of A Generation
- Dead By Dawn
- Battleworn
- Bloodline
- Chain Of Command
- And Yet I Smile
Richtige Richtung, meine Herren
"Crimson Thunder" war mein Einstiegsalbum in Sachen HAMMERFALL und selbst 17 Jahre später ist das vierte Album der Schweden noch immer ein gern gesehener Gast in meiner Playliste. Die Songs hatten Power, haben vor Aussage und Ausdruck nur so gestrotzt und hatte Unmengen an Bilderbuchhighlights, die mir nach all den Jahren ein nostalgisches Grinsen auf die Lippen zaubern. Leider waren die letzten HAMMERFALL-Alben meilenweit von der einstigen Klasse entfernt und obwohl "Infected" oder "No Sacrifice, No Glory" auch ihre Sternstunden hatten, verlor ich Cans und Co. allmählich immer weiter aus den Augen. Zwar wurden Albenankündigungen immer mit einem freudigen "Ah!" kommentiert, aber von richtiger Vorfreude war keine Spur. Vielleicht war die eher niedrige Messlatte an Erwartungen auch Grund dafür, dass ich nach vielen Jahren wieder Freude an einem HAMMERFALL-Album habe, "Dominion" dürfte keinen Fan der schwermetallischen Künste, der auch mal Fünfe gerade sein lassen kann, kalt lassen – hier hat der Schweden-Fünfer wieder gute Arbeit geleistet.
Obwohl mich die Vorab-Single '(We Make) Sweden Rock' schon Schlimmstes vermuten ließ, können sich die übrigen Stücke auf "Dominion" wieder ordentlich bis sehr gut hören lassen. Das zeigt sich vor allem in den schnelleren Stücken, in denen HAMMERFALL Biss und eine angenehme "Jetzt erst recht"-Mentalität an den Tag legt. Hierbei gefallen vor allem 'Scars Of A Generation', das herrlich offensive 'Bloodline' oder 'Testify'. Ihr kennt mich, ich bin eh ein Freund davon, wenn das Gaspedal auch durchgetreten wird. Und wenn sich dieser Speed mit einer tollen Melodie und/oder einem hymnischen Charakter paart, dann macht das nicht nur den Verfasser dieser Zeilen glücklich.
Dazu kommt – aber das ist bei HAMMERFALL üblich – ein druckvoller Sound sowie die einzigartige Stimme eines Joacim Cans, der speziell den Midtempo-Hymnen seinen Stempel aufdrückt. Dass er alleine ein Album auch nicht nach oben bringen kann, zeigten uns jüngere Beispiele HAMMERFALLs, doch bei "Dominion" stimmen zumindest wieder die Eckpfeiler. Da macht selbst das an das 1997er Debüt erinnernde 'And Yet I Smile' sowie die stampfende ACCEPT-Hommage 'Dominion' sehr viel Freude. Sicherlich laden die dahinplätschernde 'Second To One'-Ballade sowie 'One Against The World' zum Skippen ein, doch betrachtet man das große Ganze, so ist mit HAMMERFALL wieder zu rechnen.
Somit ist auch "Dominion" natürlich nicht mit "Crimson Thunder" oder der "Glory To The Brave"-Überraschung zu vergleichen, aber zumindest musiziert HAMMERFALL aktuell wieder deutlich zielstrebiger und entschlossener als noch zu "(r)Evolution"- oder "Built To Last"-Zeiten. Somit ist das neue Album trotz einiger plakativer und vorhersehbarer Aspekte in erster Linie ein gutes Album, in zweiter Linie ein Schritt wieder in die richtige Richtung geworden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp