HAMMERFILOSOFI - Solus
Mehr über Hammerfilosofi
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- ATMF
- Release:
- 13.09.2024
- Hunt Or Be Hunted
- Alpha Ego
- Holy Fire
- Epigone Of Tragedy
Spannend, außergewöhnlich, aber auch gewöhnungsbedürftig!
Im letzten Jahr haben die beiden Musiker von HAMMERFILOSOFI mit "The Desolate One" einen extrem schweren Brocken zur Diskussion gestellt. Das Debütalbum des italienisch-norwegischen Black-Metal-Projekts mischte puristische Passagen mit avantgardistisch geprägten Stimmungswechseln und erinnerte bisweilen ein wenig an die letzten Releases aus dem Hause MAYHEM. Mit "Solus" schiebt die Truppe ein knappes Jahr später bereits eine weitere EP nach, die musikalisch unmittelbar an den ersten Longplayer anknüpft und damit nicht weniger schwierig zu konsumieren ist. Doch genau das soll die Faszination, die von HAMMERFILOSOFI ausgeht, sicherlich nicht schmälern.
Nach einem etwas längeren Intro geht es in 'Hunt Or Be Hunted' dann auch direkt ins komplette Portfolio. Gequälte Doom-Geschichten werden hier von progressiven, manchmal auch depressiv gefärbten Schwarzmetall-Fragmenten gekreuzt und der Geist der finsteren Avantgarde schwebt direkt wieder über dem Output. Auch wenn es zum Ende hin ein wenig entschlossener zur Sache geht, bleibt etwas sehr Mystisches übrig, dessen Kodierung definitiv ein paar Anläufe benötigt. Auch das temporeiche 'Alpha Ego' schlägt in diese Kerbe, startet wild und ungehemmt, begibt sich dann aber wieder in den wirren Kosmos des HAMMERFILOSOFI-Songwritings, dessen einzig streitbarer Punkt die vokale Performance bleibt. Der meist als Sprechgesang eingebaute Erguss mag zwar diese depressive Note verschärfen, jedoch fehlt es ihm bisweilen an Ausdrucksstärke. Das macht sich leider auch über die gesamte Spieldauer immer wieder bemerkbar und verhilft dem Quasi-Interludium 'Holy Fire' dann auch zu einem kleinen Tiefpunkt.
Rein musikalisch ist die bei Soundtüftler Devo veredelte Scheibe indes durchweg spannend, weil HAMMERFILOSOFI in ganz eigenen Sphären unterwegs ist und eine interessante Interpretation puristischen Black Metals vorlegt. Dass FORGOTTEN WOODS-Texter Rune Vedaa auch diesmal für die inhaltliche Untermalung zuständig ist, darf ebenfalls als Qualitätsmerkmal festgehalten werden, auch wenn die Vocals an sich die Schwachstelle bei diesem Duo bleibt, aber auch das bekommt man über weite Strecken ganz gut kompensiert. Den absoluten Feinschliff, sofern man bei der stilistischen Orientierung überhaupt von einem solchen sprechen darf, bleibt HAMMERFILOSOFI vielleicht noch schuldig. Aber wenn die Band alle Baustellen abgearbeitet hat, dann ist sie zweifellos zu Großem imstande. Davon gibt es auf "Solus" defintiv schon mal einen Vorgeschmack.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes