HAMMERS OF MISFORTUNE - Fields/Church of Broken Glass
Mehr über Hammers Of Misfortune
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 30.07.2010
- Agriculture
- Fields
- Motorcade
- Keine Titelinformation
- Rats Assembly
- Always Looking Down
- Too Soon
- Almost (Left Without You)
- Butchertown
- The Gulls
- Church of Broken Glass
- Train
Ein weiterer HAMMER!
Bei diesem Doppeldecker handelt es sich um die bisher letzte Veröffentlichung unserer Freunde von HAMMERS OF MISFORTUNE. Soweit mir bekannt ist, sind diese beiden Alben bislang lediglich über die Band direkt erhältlich gewesen, daher kann es uns alle gerade nur sehr freuen, dass Metal Blade Records im Zuge der Wiederveröffentlichungen nun auch diese Musik einer breiteren Masse zugänglich machen.
Hat sich die Band um John Cobbet schon auf dem formidablen Vorgänger "The Locus Years" noch weiter weg von herkömmlichen Heavy-Metal-Songstrukturen bewegt, so wird dieser Weg auf den beiden vorliegenden Alben konsequent fort gesetzt. Es entsteht Musik, die völlig eigenständig ist und daher eventuell nicht sofort zündet. Ich war anfänglich ein wenig verwirrt, denn flauschige Hitmelodien oder zackiges Riffing – man erinnere sich an 'Trot Out the Dead' vom Vorgänger – sucht man jetzt völlig vergebens. Alles klingt noch ursprünglicher und die Orgel hat eine weit größere Rolle eingenommen als zuvor. Der Klang der 70er-Jahre hängt tief in den digitalen Rillen beider Rundlinge, ohne dass irgendwer dabei das Attribut "altmodisch" in den Mund nehmen wird. Man möchte sich einfach mit einem guten Pint Guinness entspannt in einen klobigen Ledersessel fallen lassen und den Klängen fröhnen. Das ist Musik für eine kleine Bar. Obwohl, eigentlich müsste HAMMERS OF MISFORTUNE dann andauernd in irgendwelchen Bars spielen, damit möglichst viele Menschen diese Musik erleben dürfen.
Hat man sich einmal in die Klangwelt eingehört, bekommt man gar nicht mehr genug davon. Denn der Band gelingt das unglaublich Schwierige: Nämlich gradlinig und eingängig zu klingen und trotzdem völlig verspielt und aus dem Bauch heraus elegant absolut spannende Zauberstückchen zu servieren. Ein Mikael Åkerfeldt hätte sicherlich seine Freude an den Kompositionen, so viel ist mal sicher. Denn eine Komponente habe die HAMMERS OF MISFORTUNE mit OPETH gemeinsam: Sie klingen gleichzeitig leichtfüßig und schwer. Ein Nilpferd an der Stange. Amüsante Vorstellung? Sicherlich. Wer auf einem OPETH-Konzert war, weiß, wie unterhaltsam die Jungens sind. Und genau diese Kunst dürfen wir auch hier genießen: Spielwitz, Frische, künstlerisches Freiheitsdenken.
Daher werde ich mich jetzt auch hüten, irgendwelche Songs hervor zu heben, denn es ist völlig egal, was man anhört, es fesselt. Ohnehin wird man immer das gesamte Kunstwerk inhalieren wollen. Wir dürfen uns also gespannt auf die nächsten Juwelen aus dem Hause HAMMERS OF MISFORTUNE freuen. Es bleibt spannend.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae