HAMMERS OF MISFORTUNE - The Bastard
Mehr über Hammers Of Misfortune
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Tumult Records
- The Dragon Is Summoned
- The Bastard Sapling
- On Wings Of Vengeance
- Hunting Tyrant
- You Should Have Slain Me
- An Oath Sworn In Hell
- The Blood Axe Speaks
- Tyrant Dies
- The Witchs Dance
- The Prophecy Has Two Meanings
- The New Kings Lament
- For The Ax
- Trolls March
- Sacrifice/The End
Hinter HAMMER OF MISFORTUNE verbirgt sich die Mainband von John Cobett, der uns ja schon von der letzten THE LORD WEIRD SLOUGH FEG als Gitarrist bekannt ist. Mit von der Partie sind Ober-Feg Mike Scalzi, sowie Chewy (dr.) und Jamis Tamaka (bs./voc.). Bereits die schmucke Verpackung läßt erahnen, daß wir es hier nicht mit einem herkömmlichen Album zu tun haben. Schönes Digipack mit liebevollem Booklet und einem Cover, das Appetit auf den akustischen Inhalt macht. Und der geneigte Hörer wird nicht enttäuscht. Klar, da Mike hier ein Drittel Gesangsanteil hat, erinnert einiges an seine Hauptband, aber HAMMER OF MISFORTUNE darauf zu begrenzen, hieße, den weiblichen Gesang zu ignorieren, sowie etliche Schattierungen des oftmals schrägen Sounds zu überhören. Da gibt es mittelalterliche Folkanleihen und Passagen, die man schon beinahe dem Death Metal zuordnen könnte. Letzteres liegt häufig an Johns sehr derben Gesang und einigen extrem schnellen Beats. Schon der kurze Opener "The Dragon Is Summoned" überzeugt mit einer Kombination aus allen genannten Stilistiken. Verwirrend wie hier extrem schnelles Riffing und Kreischgesang mit ruhigen Folkpassagen und cleanen, weiblichen Säuselvocals abwechseln. An manchen Stellen werden diese konträren Gesangspartien gar übereinander gelegt, was sehr reizvoll klingt. Die Aufteilung des Gesangs hat auch etwas mit der konzeptanten Story - in 3 Chapter unterteilt - zu tun, in der jeder einen eigenen Charakter verkörpert. So ist Mike der Bastard, John der Tyrant und Janis die Chaosgöttin. Überhaupt versteht die Story zu fesseln und ist sehr detailliert und farbenfroh und poetisch geschrieben. Kombiniert mit dem tollen Booklet, in welchem die Story von altertümlichen Bildern begleitet wird, wird auch das Auge bis aufs letzte verwöhnt.
Aber zurück zur Musik. Der Anfang von Chapter 2 - "An Oath Sworn In Hell" - ist mit seinen gut 6:30 min Spielzeit so etwas wie das Herz der CD. Dieser Song bietet wirklich alles, was ein epischer, trotzdem treibender und leicht verschachtelter Song haben muß. Schöne Melodik, ein paar Tempowechsel, unerwartete Breaks... halt einfach toll. Flott und melodisch einsetzend, wechseln sich im weiteren Verlauf des Songs rifforientierte, schnelle Passagen mit eher ruhig anmutenden Elementen ab. Wie auch im nachfolgenden "The Blood Axe Speaks", bei dem der besänftigende, weibliche Gesang quasi als Untermalung zum schleppenden Soundtrack und den aggressiven Shouts dient, lebt der Song von einem Ideenreichtum, der sich erst mit vielfachem Hören richtig entpuppt. Den Anschluß dieses Kapitels bildet mit "The Witchs Dance", einer herrlich verspielten, akustischen Folknummer, die von Janis hexenhaft intoniert wird.
Das dritte Chapter ist dann durchgehend sehr metallisch, wobei hier vor allem bei "For The Ax" die DM-Seele noch mal in einen Geschwindigkeitsrausch verfällt, bevor dann die Trolle zu marschieren beginnen. "Trolls` March" leitet wütend stampfend das 8,5 Minuten lange "Sacrifice/The End" ein. Trotz der Länge knallt dieser Track dermaßen kurzweilig aus den Boxen, daß jeder Anhänger innovativem US Metals in ekstatische Euphorie verfallen muß.
Resümierend kann man HAMMER OF MISFORTUNE als absoluter Underground-Geheimtip werten, der mit seiner eigenwilligen, aber gleichzeitig auch eigenständigen Musik viele Freunde finden sollte. Ganz toll.
Anspieltips : An Oath Sworn In Hell, The Witchs Dance, Sacrifice/The End
- Redakteur:
- Holger Andrae