HAMMERSCHMITT (HESSEN) - Airborn
Mehr über Hammerschmitt (Hessen)
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Karthago/Twilight
- Release:
- 02.11.2008
- Line Of Meridian (Intro)
- Race To Hell
- The Devil's Cry
- Big City Action
- I Go My Way
- Tears In My Eyes
- Airborn
- Victims
- Bringer Of War
- Handtuchleger (EDU)
- Towel War (EDU)
- Schina (EDU)
- König Kuno (KÖNIG KUNO)
- Stimmen (KÖNIG KUNO)
- Letzter Kampf (KÖNIG KUNO)
Die erweiterte Neuauflage eines weitgehend vergessenen deutschen Metal-Scheibchens aus den Achtzigern.
Der Bandname HAMMERSCHMITT wird den wenigsten unter euch was sagen, wenn überhaupt, dann einigen älteren Metallern mit besonderem Faible für den teutonischen Underground der Achtziger. Die Band wurde Anfang der Achtziger im hessischen Falkenstein gegründet und brachte es zu Lebzeiten auf ein Demo und das selbstbetitelte Debütalbum, das 1985 über Rockport Records in die Läden kam. Das Album zog seinerzeit keine allzu weiten Kreise, weshalb es nicht ganz selbstverständlich ist, dass sich das oberbayerische Obskuritäten-Label Karthago einer Neuauflage widmet.
Dass die Feststellung, dass ein Album in den Achtzigern im wesentlichen unbeachtet geblieben ist, nicht unbedingt etwas Schlechtes über die musikalischen Fähigkeiten der Musiker und die Qualität der Songs aussagen muss, ist indes nichts Neues mehr, so dass die meisten alten Scheibchen, die uns Herr Riermaier neu aufbereitet zur Prüfung vorlegt, durchaus spannend, oder zumindest sehr solide sind. Dies gilt auch für HAMMERSCHMITT, die uns mit einer für die Zeit der Entstehung recht typischen Mischung aus NWoBHM-Elementen und klassischem Teutonensound beglücken. Eine besonders große Eigenständigkeit dürft ihr daher nicht erwarten. Die Hessen sind sauber in der Spur bekannterer Zeitgenossen und erinnern an mehreren Stellen - vor allem bei 'The Devil's Cry' - sehr stark an STORMWITCH und andernorts an ACCEPT ('Big City Action') und natürlich auch sehr oft an die großen Vorbilder IRON MAIDEN. Dennoch ist das Album kein bloßer Abklatsch, sondern eine schöne Scheibe, die vor allem von den coolen und bisweilen im positiven Sinne schrillen Vocals Edu Kellers und den Gitarrenlicks Andreas Püschels (Gitarristen können auf dessen Homepage was dazu lernen) lebt, der aber trotz eingängiger Stücke und prägnanter Hooks das letzte Quäntchen Genialität abgeht, um zu den großen, und sei es auch zu den großen vergessenen Klassikern deutscher Metal-Historien zu gehören.
Für geschichtsbewusste Metaller mit 80er-Faible definitiv eine lohnende Anschaffung, wenn auch kein Album, das wirkliche Maßstäbe setzt. Die Neuauflage enthält übrigens als Bonus je drei Stücke der aktuelleren deutschsprachigen Nebenprojekte EDU & THE HANDTUCHLEGER und KÖNIG KUNO, die musikalisch einmal in die Richtung punkiger Fun-Hardrock (EDU) und einmal in Richtung augenzwinkernder und doch schwerer und harter Heavy Metal (KUNO) gehen und mit entsprechend humorigen oder skurrilen Texten um die Ecke kommen.
Anspieltipps: Race To Hell, The Devil's Cry, Tears In My Eyes, König Kuno
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle