HAND OF DOOM - Dreams Of Resurrection
Mehr über Hand Of Doom
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Gemini Records
- Dark Side
- Winter Days
- Dreams Of Resurrection
- Deep Waters
- King Of Beasts
- Just Another Days
- Tears Of Eternity
- Ancient Spirit
"Dreams Of Resurrection" ist, nach mehreren eigenproduzierten Demos, die erste offizielle Veröffentlichung der Deather HAND OF DOOM. Als Haupteinflüsse ihres musikalischen Schaffens werden im Infoblatt Bands wie DEATH, CYNIC oder ATHEIST genannt. Die Marschrichtung ist also progressiver Death Metal, wobei, das kann ich schon vorweg nehmen, die Ausführung erhebliche Schwächen aufweist, denn mit der Nennung der oben aufgezählten Grössen des Genres, sind die Erwartung entsprechend hoch.
Der Opener "Dark Side" beginnt erstmal mit einem Donnergrollen und dem dazugehörigen Gewitterguss, bis ein rumpelig gespielter Break das musikalische Inferno einleutet. Es folgt ein, dem Traumtheater entliehener, weiterer Break, bevor ein Gitarrensolo, welches schräger kaum sein könnte, in einem Riff mündet, worauf nun der Gesang folgt. Der Chorus ist dann sehr eingängig und erstmals kommt auch das Keyboard zum Vorschein. Nach einem weiteren Verse/Chorus wird dann erstmal richtig brutal abgemetzelt bis ein total konfuses Gitarrensolo dem Chaos ein Ende setzt, worauf wiederum Verse/Chorus folgen und der Track letztendlich in einem etwas groovigeren, fast schon thrashigen Part sein Ende findet. Das alles klingt nicht nur wirr, das ist auch ziemlich chaotisch. Auch die weiteren Songs zeigen änliche Muster und nur selten kommt so etwas wie Feeling oder Atmosphäre auf, alles holpert, und um wirklich agressiv zu wirken, spielt die Band nicht tight genug zusammen. Für mich hat das alles eher etwas kultiges, fast schon B-Movie Attitüde, und erinnert mich eher an VENOM on speed als an progressive Death. Es wirkt alles wie gewollt und nicht gekonnt, die Gitarristen fiedeln planlos, ohne Spannungsbogen und ohne harmonischen Zusammenhang durch die Gegend, jedes zweite Bending ist daneben und von Vibrato scheinen die Jungs auch noch nichts gehört zu haben. Der gesamten Band fehlt es an Präzision um das spielen zu können, was sie eigentlich spielen wollen. Der Gesang kann auch nicht wirklich überzeugen, die Growls klingen, der Musik entsprechend, nicht hasserfüllt genug, aber vielleicht tun sie das ja, auch nach dem lesen dieses Reviews, auf der nächsten Scheibe. In "Dreams of Resurrection" ist noch ein Violinsolo und auch dieses klingt absolut verstimmt. Der Produzent der Platte muss wohl auf seinen Ohren gesessen haben, als er dieses falsch intonierte Gedudel aufgenommen hat. Lichtblicke gibt es bei "Deep Waters" und "Just Another Days" die mit wirklich guten Ideen aufwarten, leider werden diese Songs durch die erneut schlechten Gitarrensoli zerrissen. Ich denke, man sollte konsequent atonal spielen, wie z.B. die Jungs von SLAYER das tun, oder aber, im richtigen Moment die richtige Tonleiter. Nachdem ich mich zum letzten Song,"Ancient Spirit", der abermals ein schlecht intoniertes Akustikinstrumental mit Violinenmelodie ist, durchgekämpft habe, bin ich zu der Einsicht gekommen, dass das Album, gerade wegen seiner Mängel im spielerischen, wie auch im kompositorischen Bereich, eine Menge Charme besitzt. Dieses kauzige, ja fast schon kultige Element, welches "Dreams Of Resurrection" mitbringt, könnte es zu einer Klasse für sich machen.
Fans von filigraner, progressiver Todesmucke, sollten die Finger von der Scheibe lassen, Leute die auf holprigen Death Metal mit Kultfaktor stehen werden dieser CD einen Ehrenplatz widmen.
Anspieltipps: Dark Side, Deep Water, Ancient Spirit
- Redakteur:
- Georg Palm