HANDS OF ATTRITION - Colder Places
Mehr über Hands Of Attrition
- Genre:
- Groove Metal/ Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- From The Depths Entertainment
- Release:
- 18.12.2020
- Consumed
- From The Void
- Threadbare
- The Becoming
- They Come At Night
- I'm Gone
- Leap Of Faith
- Subjugation
- The Only One
- More Than War
- Nightingale
Metal: top. Aber ausnahmsweise auch: Mehr Melodie bitte!
HANDS OF ATTRITION aus dem Vereinigten Königreich lässt auf dem Banddebüt "Colder Places" keine Fragen bezüglich der gewählten Marschrichtung offen: Deutlicher als mit diesen elf Nummern kann man PANTERA, LAMB OF GOD und DEVILDRIVER nicht huldigen. Schon beim Opener 'Consumed' brettert die Truppe nach einem kurzen besinnlichen Intro schwermetallisch riffend und im gepflegten Midtempo groovend los, so wie man es von den US-amerikanischen Vorbildern kennt und schätzt. Garniert mit der amtlichen Röhre Tom Alexander-Scotts und ausgestattet mit dem satten, transparenten Sound von Justin Paul Hill (BETRAYING THE MARTYRS, HEART OF A COWARD) fegt dieses Eröffnungsstück gleich mal die winterliche Corona-Trägheit beiseite und treibt die Sehnsucht nach einer livehaftigen Mähneschüttelrunde in schwindelerregende Höhen. Den Refrain garnieren die Engländer dabei noch mit einem melodischen Gitarrenlead und dezenten Klargesangseinwürfen. Soweit also erstmal alles schick.
Insgesamt liefern die Jungs ein fehlerloses, in weiten Teilen mitreißendes Debüt ab, lehnen sich dabei deutlich, aber nicht unverschämt anbiedernd an die unüberhörbaren Vorbilder an. Immer mit einer gesunden Prise Aggressivität im Gepäck und Biss in Riffs und Vocals, schnörkellos und amtlich drückend, wie schwermetallische Kraftpakete namens 'From The Void' oder 'Threadbare' unter Beweis stellen, dabei auch immer wieder eine gitarrenquietschende Dosis MACHINE HEAD im Gepäck. Souveränes Songwriting, Instrumentalarbeit auf den Punkt – eigentlich fehlt es "Colder Places" nur etwas an der Abwechslung, die eine Abgrenzung von den Genreheroen und damit mehr Eigenständigkeit garantieren würde. Die melodischen Ansätze bei 'Consumed' haben mir im Zusammenhang mit dem ansonsten recht martialischen Klanggewand der Briten sehr gut gefallen, nur findet sich davon im Laufe des restlichen Albums so gut wie nichts mehr – erst gegen Ende fallen mit 'The Only One' und dem Abschlusstrack 'Nightingale' zwei Stücke wieder etwas melodisch-nachdenklicher aus.
Wie gesagt: "Colder Places" ist ein rundum überzeugendes Erstlingswerk einer Band geworden, die ganz bewusst und offensichtlich auf den Spuren PANTERAs und LAMB OF GODs wandelt, es dabei nie an Energie und Überzeugungskraft mangeln lässt, mit einer wohl dosierten Prise Melodik aber noch deutlich weiterkommen könnte. Daher: Glückwunsch zum gelungenen, fetten Einstand in die Welt des Heavy Metals! Hört euch doch noch ein wenig in Skandinavien um, vielleicht findet ihr ja noch die eine oder andere Gitarrenmelodie, die ihr in euren Sound integrieren könntet.
Anspieltipps. Consumed, The Becoming, They Come At Night
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Timon Krause