HANGING DOLL - The Sacred & Proface
Mehr über Hanging Doll
- Genre:
- Symphonic Gothic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rocksector
- Release:
- 30.04.2012
- Cradle To The Grave
- Carnival Of Sin
- Dark Narcissus (The Forest)
- Lacrimosa
- Only In My Reveries
- Immortal Beloved
- Tincture
- The Sacred & Profane
- Flames Of Woe
- The Final Descent
- Bound In Servitude
- The Inauspicious Host
- A Question Of Faith
Spannender Symphonic Gothic Metal aus Britannien.
Während "Reason & Madness", das Debütalbum von HANGING DOLL an der Online-Presse weitestgehend vorübergegangen ist, wird der Nachfolger "The Sacred & Profane" wesentlich umfassender promotet. Das ist auch gut so, denn mit dieser britischen Band aus der Gegend um Birmingham wächst eine Truppe heran, die man im symphonischen Gothic Metal durchaus ernst nehmen kann.
Im Mittelpunkt der Kompositionen steht vor allen Dingen die Entwicklung von Atmosphäre. Durch mystisch wirkende Konstrukte wird immer wieder Spannung aufgebaut, sodass dem Werk eine zwielichtige Dramaturgie zugrunde liegt. In opulenten Passagen mit dann auch harmonischeren Strukturen kann sich schließlich die aufgebaute Spannung immer wieder energievoll entladen. In diesen Momenten spielen HANGING DOLL mehr mit Eingängigkeit, die aber nicht lange anhält, denn man kann sicher sein, dass das nächste vielschichtige Konstrukt bald folge.
Diese Marschrichtung funktioniert. Das liegt daran, dass HANGING DOLL auch fähig sind, genügend Abwechslung in das Album einzubringen. Die Atmosphäre ist nicht immer gleich, die Stimmungen und Emotionen wechseln vielmehr regelmäßig. So erhält das Werk einen vielfältigen Touch und nimmt den Hörer auf eine mannigfaltige Sinnesreise mit. Weiterhin halten HANGING DOLL eine gute Balance aus Metal-Dynamik, mystischen Momenten und klassisch-symphonischen Elementen. Lediglich das Herausfiltern spezifischer Anspieltipps gestaltet sich schwierig. Einerseits wird ein konstant gutes Songwriting-Niveau gehalten, und auf der anderen Seite möchte man auch nur ungern Bruchstücke aus dieser atmosphärischen Einheit herausreisen. "The Sacred & Profane" spielt seinen dramaturgischen Reiz vor allen Dingen als Gesamtwerk aus, da sich Melodien, Passagen und Stücke gegenseitig gekonnt ergänzen.
Eine einwandfreie Vorstellung gibt es auch handwerklich zu bewundern. Alle Musiker machen einen prima Job und erschaffen so ein spannendes Gothic-Metal-Werk, das in sich jederzeit stimmig wirkt. Und wer bei ständigem Sopran-Geträller davonläuft, kann auch beruhigt sein: Sally Holliday beherrscht zwar auch diesen klassischen Gesang, doch sie setzt ihre äußerst variable Stimme vor allen Dingen songdienlich ein, singt hauptsächlich mit einem schön klaren, ausdrucksstarken Timbre und kann bei Bedarf sogar spielend in richtig rockige Bereiche wechseln.
HANGING DOLL stellen mit ihrem zweiten Album "The Sacred & Profane" klar, dass man mit ihnen im Symphonic Gothic Metal in Zukunft rechnen muss. Genrefans, die besonders auf eine vielschichtige Dramaturgie und Atmosphäre stehen, sollten sich diese Scheibe nicht entgehen lassen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Steve Muench