HANNAS JOB - The Truth We Lie
Mehr über Hannas Job
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 07.12.2010
- The Stars
- Better End
- Kill You Tonight
- The Truth We Lie
- Glaub Mir Kein Wort
- Alive
- Don't Say
- And I
- Mindprisoning
- Eine Nacht
- Kill You Tonight
Lockerer Rock mit Anspruch!
Vor einiger Zeit hielt ich das Debütalbum der Süddeutschen in der Hand, dessen gradliniger Gitarrenrock-Pop mir gut gefiel. Wenn die Jungs schon am Anfang ihrer Entwicklung so gut klingen, was mag da noch nachkommen? Nun, das Rätsel kann gelüftet werden, denn mit "The Truth We Lie" liegt der Nachfolger vor und ist ein ganz anderes Statement, denn mit zehn Songs und über 43 Minuten geben die drei diesmal auf's Ganze und lassen den Vorgänger ganz schön alt aussehen. Der zugewonnene Abwechslungsreichtum zeugt von einer rapiden Reifung der Musiker und Songschreiber, die mit einem Fuß auf dem eingeschlagenen Pfad stehen bleiben, aber mit dem anderen die musikalischen Pfade austesten, soweit eben die Beinspanne reicht.
Dabei fallen besonders das ruhige und mit "Streichern" unterlegte 'Kill You Tonight' und das deutschsprachige 'Glaub Mir Kein Wort' aus dem Rahmen, das mit einem schönen Text versehen wurde und eine tolle Ballade mit druckvollem Refrain ist. Dabei ist auf "The Truth We Lie" vor allem der raue Gitarrensound erwähnenswert, der einen Kontrapunkt zu den gefälligen Kompositionen setzt und die Band davor bewahrt, zu seicht zu werden, eine Gefahr, der sie sich besonders durch den häufigen Gebrauch von Keyboards aussetzen, die gelegentlich auch schon ein bisschen aufdringlich sind, was besonders in 'Don’t Say' deutlich wird. Nach einigen Durchläufen ist dieser Song zu einem "Skipobjekt" geworden. Als Gegenpol dazu funktioniert bei mir allerdings 'Better End', das ich gerne auch mehrfach hintereinander höre.
Die Band hat ein wenig Sonnenschein eingebüßt und durch Reife und Nachdenklichkeit ersetzt, eine Entwicklung, die ihr gut zu Gesicht steht, allerdings wäre zwischendurch mal wieder einer der locker-flockigen Popsongs von "Just An Ordinary Day" ganz nett gewesen, zumal die Band ihre treibendsten Songs alle an den Anfang des Albums gesetzt haben. Aber vielleicht machen sie das mit der Abwechslung ja auf dem nächsten Album noch besser. Ich freu mich jetzt schon drauf.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger