HAR - Cursed Creation
Mehr über Har
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dark Descent Records
- Release:
- 23.08.2024
- Submerged In Cacophony
- Invoking Evil Spirit
- Chronocide
- Cursed Creation
- Poisonous Entity
- Infernal Passage
- Shachat - Seven Halls Of Defilement
- Metaphysical Stench
Infernalischer Grenzgang zwischen Black Metal und Todesblei.
Als die Musiker von HAR vor exakt zehn Jahren zum ersten Mal zusammengetroffen sind, brachten sie bereits eine Menge Erfahrung in zahlreichen israelischen Extrem-Metal-Acts mit. Es war jedoch offenbar genau diese Zusammenkunft, mit der sie ihre Vergangenheit beerdigt haben und trotz eines stolprigen Beginns (bis heute stehen lediglich zwei EPs in den Regalen) mit größtmöglicher Entschlossenheit ins Abenteuer Musikerleben gestartet sind. Inzwischen ist das einst in Tel Aviv ansässige Quintett nach Deutschland übergesiedelt, um ihre Ambitionen noch professioneller umsetzen zu können. Betrachtet man nun den ersten vollwertigen Longplayer, muss man in jeglicher Hinsicht bescheinigen, dass sich all die Mühen gelohnt haben und die Band nun für ihr Durchhaltevermögen belohnt wird.
"Cursed Creation" präsentiert sich nämlich vom ersten Taktschlag an als brutales Aggro-Geschoss zwischen technischem Death Metal und puristischem Black Metal und fährt letztlich alle Qualitäten auf, die in diesem Grenzbereich immer wieder gefragt sind - und das auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Zwar wirkt es eingangs noch so, als würden die Herrschaften ziemlich ungestüm ihren angestauten Frust abladen und manchmal doch relativ wild zwischen den beiden genannten Ebenen pendeln, doch das vermeintliche Chaos hat schlussendlich System und wird von HAR in jeder Nuance bestens kontrolliert. Gerade im weiteren Verlauf demonstrieren die Musiker, dass sie alle Fragmente auf den Punkt genau zusammengefügt haben, auch in den Break-lastigen Momenten solcher Stücke wie 'Poisonous Entity' und 'Cursed Creation' zwischen infernalischen Blasts und morbidem Gemörtel eine klare Linie fahren, deren Strukturen beim zweiten Hinhören auch sofort zu erkennen sind. Auch wenn HAR mal ordentlich auf die Tube drückt und die Kompromissbereitschaft etwas geringer ist ('Shachat - Seven Halls Of Defilement'), liegt dennoch eine gewisse Eleganz in der Performance und in den Arrangements, die von einem gehörigen kreativen Vermögen zeugt.
Es ist nämlich nicht bloß unverblümtes Geballer oder gar eine dumpfe Auscheidung negativer Emotionen, sondern ein echt geiles Extrem-Event, das uns die in Deutschland lebenden Israelis hier auftischen. Das gehört am Ende nicht nur gefeiert, sondern auch bestellt!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes