HARM - Devil
Mehr über Harm
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Sublife / Twilight
- Release:
- 08.09.2006
- Aggression
- Backfire
- Kvalt
- Devil
- Harm Unleashed
- Burn
- Reflection
- Planet God
- Rolling The Dice
- Instinctive, Reflex, Revenge
HARM ist eine hierzulande noch relativ unbekannte, aber bereits seit 1997 aktive Band aus Norwegen. Von der Herkunft und dem grimmigen Design von Bandlogo und Coverartwork sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn bei HARM handelt es sich nicht um eine weitere Black-Metal-Band aus dem hohen Norden. Vielmehr ist Thrash Metal angesagt: Derber, heftiger, schneller Thrash. Soundtechnisch ziemlich modern in Szene gesetzt, aber musikalisch im Grunde genommen doch recht klassisch.
Nach einem Demo und einer Single legt das Quartett also nun sein Debütalbum "Devil" vor, und das ist nicht gerade von schlechten Eltern. Die Rhythmussektion um Trommler Tov Aanonsen und Bandgründer und Bassist Steffan Schulze (ex-SCARIOT) legt dem Ganzen einen treibenden Groove zugrunde, der die Nackenwirbel gut durchschüttelt. Die Gitarristen Tor Erik Andersen und Ronnie Eriksen ergehen sich dazu in dynamischen, mitunter auch hektischen Riffs und schnellen, teils schrägen Leads. Für den sehr derben Gesang, der durchaus auch einen Schuss Death Metal abbekommen hat, ist ebenfalls Bandgründer Steffan zuständig. Die hackend-rhythmische Grundausrichtung des Openers 'Aggression' wird dem Songtitel voll gerecht, 'Blackfire' ist im Gitarrenbereich etwas melodischer orientiert, während beispielsweise das Titelstück mit einem schönen Basspart (das Instrument ist allgemein gut eingesetzt) und einem ausufernden Solo zu gefallen weiß. Dafür, dass die Sache nicht zu eindimensional wird, sorgen die zähere Stimmung und der stampfende Rhythmus von Titeln wie 'Harm Unleashed', und die auch hier großartigen Leads zeigen, dass das Gitarrenduo wahrlich nicht von Pappe ist. Daraufhin zieht das Tempo bei 'Burn' wieder an und sorgt zusammen mit dem hier etwas anders gelagerten Gesang dafür, dass das Stück etwas an SODOM zu "Get What You Deserve"-Zeiten erinnert. Ansonsten dürften vor allem TESTAMENT, EXODUS und mit Abstrichen auch VIO-LENCE oder gar die klassischeren Sachen von MACHINE HEAD als Vergleiche herhalten.
"Devil" bringt zwar stilistisch wenig Neues und hat mit 34 Minuten nicht gerade eine üppige Spielzeit, doch das gebotene Material ist sehr professionell arrangiert und präsentiert sich als bewegungsförderndes Banger-Kraftfutter. HARM setzen damit ein deutliches Zeichen, dass es in Norwegen auch gute Thrash-Bands gibt, aber um eine feste Größe des Genres zu werden, müssen sie noch eine ordentliche Wegstrecke zurücklegen. Ein achtbarer Anfang ist jedoch gemacht, und reinhören könnt ihr auf der MySpace-Seite des Labels.
Anspieltipps: Devil, Harm Unleashed, Reflection
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle