HARMDAUD - Skärvor
Mehr über Harmdaud
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 22.02.2019
- Kraft
- Stöpt
- Bränd Till Grund
- Skärvor
- Koloss
- Natten Oss Genomströmmar
- Sprickorna I Verkligheten
- Näven Kring Min Hals
Verkanntes Talent und großartige Hymnen
Mir ist wirklich schleierhaft, warum dieses herausragende Soloprojekt allerorts mit so viel Kritik konfrontiert wird. Bereits vor zwei Jahren hatte HARMDAUD-Alleinkämpfer Andreas Stenlund mit herausragenden Hymnen für Aufsehen gesorgt, wurde mit seiner ersten Scheibe aber völlig grundlos verrissen. Und auch das Nachfolgewerk erntet an vielen Stellen äußerst negative Resonanz, vor allem weil die Synthie-Teppiche (die bei weitem nicht so domimnant sind) als großer Störfaktor in den Fokus geraten.
Stenlund sollte sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn die Songs von "Skärvor" sind nicht nur das bisherige Highlight der noch jungen Laufbahn des skandinavischen Musikers, sondern eine wahre Ode an die alten Viking-Metal-Schlachthymnen, wie sie THYRFING und Konsorten bereits Mitte der 90er zu unsterblichen Klassikern verwandelt haben. Alle acht Nummern sind durch und durch melodisch, trumpfen mit heroischen Refrains und beeindruckenden Chören auf, können im Hinblick auf die majestätische Atmosphäre weitere Glanzpunkte setzen und rufen zuletzt schon im zweiten Durchgang dazu auf, lautstark mitzusingen und das Soloprojekt nach allen Regeln der Kunst zu feiern. Wer bei 'Bränt Till Grund' nicht ehrfürchtig mit geölter Stimme und gereckter Faust in Aktion schreitet, dürfte den Begriff der Hymne wohl noch nie angemessen interpretiert haben. Und wenn in 'Skärvor' und 'Koloss' die nächsten fanfarenartigen Harmonien erklingen, ist der Siegeszug eigentlich schon gewiss - nur sollte er auch mit Stenlund zusammen gefeiert werden.
Natürlich geht der gute Mann mit den Konventionen und reißt sich in kreativer Hinsicht kein Bein aus. Aber wenn nordische Sounds Epik und Erhabenheit ausstrahlen sollen, fragt sich, wie all das anders aussehen und sich anhören könnte als auf "Skärvor". HARMDAUD ist auf dem besten Wege, sich ins Vorprogramm von Acts wie AMON AMARTH zu bewegen. Wenn das Mastermind eine passende Begleitband findet und sich auf hiesigen Bühnen einfindet, dann verspreche ich an dieser Stelle, dass alle einmal aus meinem Horn trinken dürfen. Was für ein großartiges und zugleich finsteres Epos!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes