HARMONY IN GROTESQUE - Noumenon
Mehr über Harmony In Grotesque
- Genre:
- Doom / Dark Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.04.2018
- Neolithic
- Infected
- Stepentatio
- The Funeral Song
- Wind-up Bird
- ...And Sorrow Will Be My Wings
- Painted By Pain
Durchwachsener düsterer Doom
Die neue HARMONY IN GROTESQUE-Scheibe erinnert mich bisweilen an die ersten Gehversuche der immer noch geliebten schwedischen Doomster von RUNEMAGICK. Eine grundsätzlich experimentelle Haltung liegt dem Release zugrunde, dazu ein Hang für den steten Grenzgang zwischen klassischem Doom und brachialerem Death Metal, letztlich aber auch ein Bewusstsein für die sphärischen Einschübe, die vor allem bei der langen Distanz, die "Noumenon" andauert, eigentlich unvermeidlich sein müssen. Der Haken an der ganzen Geschichte: Bei HARMONY IN GROTESQUE stellt sich zu keiner Zeit eine echt erlebte Intensität ein, weil weder das Riffing noch die epischen Klangkonstruktionen, die in den Arrangements verankert sind, irgendwann zünden wollen. Das Material ist zäh, das muss es bis zu einem gewissen Punkt auch sein, aber wenn dann auch nicht das entscheidende Break lauert und man auch mit den eher unkonventionellen atmosphärisch eingeschobenen Parts keine Akzente setzen kann, geht das Interesse schnell verloren - und das ist das eigentliche Kernproblem.
Grundsätzlich ist "Noumenon" aber auch an anderer Stelle noch nicht wirklich ausgereift. Die brutaleren Parts wirken nicht als solche, die Performance ist manchmal nicht mit der nötigen Leidenschaft gefüllt, soundtechnisch ist diese Eigenproduktion auch nicht durchweg auf internationalem Standard angesiedelt, und an Spannungsbögen mangelt es dem Ganzen letztlich auch, obschon die Scheibe bei einer Spieldauer von mehr als einer Stunde genügend Raum bietet, hier den einen oder anderen Akzent zu setzen. Insgesamt sind Anspruch, erste Erwartungen und Realität daher nicht gerade kongruent und stellen die klare Forderung an die Band, in vielen Belangen noch einmal deutlich nachzubessern, um auch ein konkurrenzfähiges Niveau zu erreichen. "Noumenon" ist lediglich quantitativ überzeugend; qualitativ fehlt es dem Album aber noch an vielen Komponenten!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes