HARMS WAY - Posthuman
Posthuman
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2018
Mehr über Harms Way
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 09.02.2018
- Human Carrying Capacity
- Last Man
- Sink
- Temptation
- Become A Machine
- Call My Name
- Unreality
- Dissect Me
- The Gift
- Dead Space
16.02.2018 | 09:15
Hier herrscht Todesstahl!
Mittlerweile ist die Mélange aus wutentbranntem Hardcore und altschulischem Death Metal, wie es die Amis HARMS WAY auf ihrem Metal Blade-Erstling praktizieren, nichts Aufregendes oder gänzlich Neues. TRAP THEM, ALL PIGS MUST DIE oder BLACK BREATH haben allesamt ihre Wurzeln im Hardcore Punk und sich über die Jahre dem Death Metal mit ordentlichem D-Beat-Einschlag geöffnet. So auch die fünf Jungs aus Chicago.
War es in der Vergangenheit vor allem der Zuhilfenahme des berühmt-berüchtigten HM-2-Pedals von Boss (Buzzsaw-Gitarrensound auf unter anderem ENTOMBEDs oder DISMEMBERs Frühwerken) geschuldet, dass man HARMS WAY in die Death-Metal-Schublade steckte, so ist auf dem vierten Studioalbum "Posthuman" tatsächlich unser allseits geliebter Todesstahl Gesetz. Zwar haben die fünf Jungs um Frontschinkengott James Pligge auf der aktuellen Scheibe gänzlich auf die Zuhilfenahme des Schweden-Death-Gitarrensounds verzichtet, dafür sind es die Songs an sich, die HARMS WAY zu mehr Death Metal und weniger Hardcore werden lassen.
Das Gaspedal treten die Mucker seltener durch als die eingangs erwähnten Brüder im Geiste. Dafür treten die zehn Perlen auf "Posthuman" im Midtempo bis hin zu zähen Lava-Grooves durch die Bank in den Allerwertesten. Mit 'Human Carrying Capacity' geht's ohne Geplänkel gleich los. Tolle, abwechslungsreiche Gitarrenarbeit und ein tonnenschwerer Sound ziehen den Hörer ohne Umschweife in ihren Bann. Pligge singt wie ein Berserker und hält das Niveau von der ersten bis zur letzten Sekunde, vom ersten bis zum letzten wutentbrannten Schrei.
Und da wäre noch ein weiterer Farbtupfer, der "Posthuman" zu einem Hörvergnügen machen lässt. Bereits in der Vergangenheit hat HARMS WAY mit Industrial-lastigen Klängen experimentiert. Mit dem eisig kalten, an die Industrial-Einflüsse von NAPALM DEATH ('Contemptuous' auf "Utopia Banished" und so weiter) und etwas an alte HELMET erinnernden Albumhighlight 'Temptation' setzen die Amis einen weiteren aufregenden Glanzpunkt der knapp 34 Minuten Fressepolitur.
Scheuklappen runter und ab in den Player, werte Leser - so lautet meine Empfehlung! Wer eingangs erwähnte Bands schätzt, wird auch an "Posthuman" Gefallen finden. Hier regiert Todesstahl, basta!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Haris Durakovic