HARPYIE - Blindflug
Mehr über Harpyie
- Genre:
- Mittelalter Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Trollzorn/SMP Records
- Release:
- 01.06.2012
- Gen Siebenbyrgen
- Hundertdreyssig
- Niemand Meer
- Die Tanzende Schlange
- Blindflug
- Lunas Traum
- Hexe und Halunken
- Legenden
- König und Bettler
- Irrlichter
Solides Erstwerk!
Nur wenige Wochen nach VOGELFREY schickt das Label Trollzorn/SMP eine weitere Mittelalter-Truppe ins Veröffentlichungsrennen. Diese Band hört auf den Namen HARPYIE und ihr Debütalbum heißt "Blindflug".
Ich bin ja nicht sicher, ob das Label HARPYIE einen so großen Gefallen getan hat, ihr Werk so unmittelbar nach den im Genre fast eine Ausnahmestellung einnehmenden VOGELFREY zu releasen. Denn im Schatten der Labelkollegen werden HARPYIE es schwer haben, Akzente zu setzen. Dabei kann man beide Bands gar nicht so hundertprozentig miteinander vergleichen. Bei HARPYIE sind die traditionellen Anteile etwas höher, bzw. kommen atmosphärischer zum Einsatz. Dagegen bleiben Ausflüge in Metal-Bereiche weitestgehend aus. Ein wenig erinnern mich die sieben Leutchen aus Nordrhein-Westfalen an IN EXTREMO, als diese noch etwas "mittelaltermarkt-tauglicher" auftraten. Doch natürlich wird gelegentlich auch die rockige Keule geschwungen.
Das Songwriting würde ich als sehr solide bezeichnen, doch ist da auch sicherlich noch Raum zur qualitativen Steigerung. Es findet sich auf "Blindflug" relativ wenig, das sich schnell im Kopf festsetzt. Melodien müssten noch einprägsamer werden, und auch mancher Höhepunkt müsste prägnanter sein. Man kann sich das Album gut anhören, doch bleibende Eindrücke sind noch rar. Die gelungensten Stücke sind in meiner Ansicht 'Hundertdreyssig', 'Die tanzende Schlange' , 'Blindflug' und 'Hexe und Halunken'. Allerdings sind es hier nur kompositorische Kleinigkeiten und Vorlieben bei der jeweiligen Songatmosphäre, die persönliche Favoriten ausmachen.
Handwerklich schlägt sich das Septett durchaus achtbar. Die Vereinigung aus traditioneller und rockiger Seite ist gelungen. Aello die Windboe singt mit einer angenehmen Stimme in mittlerer Lage, aber gerade das finde ich auf Dauer etwas zu eintönig. Ein paar gesangliche Ausbrüche dürften gerne stattfinden. Und für zwei vorhandene Sackpfeifen wird das Instrument vielleicht ein bisschen zu dezent eingesetzt.
Insgesamt ist "Blindflug" ein solides Album, auf dem die Nachwuchsband auf jeden Fall aufbauen kann. Es dürfen sich vor allem Anhänger einer deutlich präsenten Mittelalter-Seite von dem Werk angesprochen fühlen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Steve Muench