HARPYIE - Voodoo
Mehr über Harpyie
- Genre:
- Modern Rock / NDH
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metalville / Rough Trade
- Release:
- 25.10.2024
- Voodoo
- Ikonoklast
- Omen
- Zombiemann
- Atreju
- Schildmaid
- Herz aus Eisen
- Exit Game
- Fischer Fischer
- Ich will dich
- Nimmerland
Konsensware oder einfach nur gutes NDH-Entertainment?
Deutschsprachiger Metal gehört offenbar immer noch zu den am meisten polarisierenden Erscheinungen in der hiesigen Szene, dabei haben so viele Bands in der Vergangenheit hier eine Zeitenwende eingeläutet, und die hören nicht nur auf Namen wie RAMMSTEIN, OOMPH! und MEGAHERZ. Gruppen wie EISBRECHER haben das Metier nicht nur weiter salonfähig gemacht, sondern auch neue Pforten geöffnet, durch die eine Truppe wie HARPYIE natürlich jetzt gerne durchmarschieren möchte.
Mit "Voodoo" hat die Band ein weiteres Album in die Regale gebracht, das die gesamten Auswüchse des modernen Heavy Metals mit den klassischen versatzstücken der NDH kreuzt, derweil aber auch noch um einige Elemente aus der Folksparte anreichert. Jüngere Songs von IN EXTREMO lassen hier gerne grüßen! Elf Nummern haben es schlussendlich auf den zweiten Release gebracht und das HARPYIE-Portfolio definitiv noch mal um ein ganzes Stück erweitert. Im Zentrum mögen zwar immer noch deftige Stakkatos und ordentliche Gitarrenwände stehen, aber der Fokus liegt diesmal noch stärker auf dem melodischen Output, der "Voodoo" auch wieder einige anständige Ohrwürmer beschert.
Auch hier ist Mannigfaltigkeit die Trumpfkarte, die den Erfolg bringen soll und auch sollte. Denn egal ob die Band etwas energischer und auch heavier ans Werk geht, wie in 'Exit Game' und 'Ikonoklast', oder eben doch aus der verhaltenen Reserve heraus die Explosion bringt: Was HARPYIE anpackt, bleibt hängen, auch wenn die Textinhalte ('Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser...') genreüblich wieder Geschmackssache bleiben.
Doch für große Poesie ist dieses Album auch nicht gemacht worden, sondern einfach nur für sattes, zeitgemäßes, zweifelsohne massentaugliches, letztlich aber eben auch ordentliches Entertainment. Letzteres ist in den elf neuen Stücken garantiert und sollte die Jungs eigentlich auch schnell in die passende Lauerstellung bringen. Denn gerade dank der vereinzelten Folk-Parts und den angenehmen ruhigen Zwischensequenzen ist der Level von Kollegen wie EISBRECHER hier schon weitestgehend erreicht und damit ein wichtiger Schritt getan!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes