HARRIS, MICHAEL - Words Collide
Mehr über Harris, Michael
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Lion Records/Alive
- Release:
- 18.11.2003
- Shockestra
- Wash My Soul Away
- Mask Of Deception
- Myopia
- Words Collide
- Tears Roll Down
- Mr. Strange
- Prosthetic Brain
- Into The Spiral Rain
- Mandy Slang
- Incarcerated
- The Cozmic Desert
- Battle Fatigue
- Coffee With Mozart
Erst einmal die Fakten: Michael Harris geistert seit Jahren durch die amerikanische Underground Szene. Gestartet mit den relativ erfolgreichen ARCH RIVAL, die es auf mehrere EPs und drei Longplayer brachten, setzte er seinen Weg mit der Vorliebe für etwas vertracktere Musik unter dem Banner SURGEON fort. Mit jener Truppe wurde ein Album namens "Encyclopedia Of The Insane" eingespielt, welches sehr verfrickelt klang. Offensichtlich war dem Multi-Instrumentalisten aber auch diese Art von Musik noch nicht anspruchsvoll genug, so dass er sich dazu entschloss, fortan lieber auf Solo-Pfaden zu wandeln. Es erschienen einige wortlose Gitarren-Werke, die teils unter der Obhut von Großmeister David T. Chastain eingespielt wurde. Jener war in der Vergangenheit bereits mit seinem Leviathan-Record-Label für die Belange von Michael Harris zuständig.
Auf dem vorliegenden Werk wird Michael lediglich von seinem Bruder Brian am Schlagzeug unterstützt; alle weiteren Instrumente bedient der gute Mann im Alleingang. Hierbei fallen dem Rezensenten zwei Aspekte positiv ins Auge: Wie der Titel bereits erhoffen ließ, handelt es sich nicht um ein reines Instrumentalalbum, so dass Michael auch das Mikro schwingt, und auf den Einsatz von Keyboards wurde komplett verzichtet. Und ich werde nicht enttäuscht! Auf "Words Collide" agiert der gute Mann abseits der Flitzefinger-Egotrips seiner Kollegen, da er offensichtlich seine Fähigkeiten auf diesem Sektor schon ausreichend auf den vorangegangenen Alben unter Beweis gestellt hat. Dies soll nun nicht bedeuten, dass wir hier Hausmannskost vorgesetzt bekommen. Ganz im Gegenteil: Was die Brüder im Verlauf der 14 Nummern auf ihren Instrumenten abfackeln, wird nicht nur Musiker begeistern, sondern vermag aufgrund der stilistischen Vielfalt und der songdienlichen Melodieführungen in beinahe allen Kompositionen auch dem Nur-Konsumenten zuzusagen. So werden wir in 'Tears Roll Down' und 'Into The Spiral Rain' mit ohrenfreundlichen Refrains versorgt, während beispielsweise der halsbrecherische Titeltrack mit progressiven Verschachtelungen und Wortwitz zu überzeugen versteht. Sehr gelungen klingen die heimlich eingestreuten Flamenco-Passagen, die coolen mehrstimmigen Gesänge sowie die ausgezeichnete Percussion-Arbeit, die locker-flockig das gesamte Album unterlegt. Testet hierzu nur mal 'Mr. Strange', ein Paradebeispiel für anspruchsvolles Songwriting.
Da der gute Michael so ganz nebenbei auch noch über eine schöne, klare Stimme verfügt, die Chose mit einem vernünftigen Sound ausgestattet ist und auch die optische Seite einiges hergibt, bleibt mir nichts anderes als hier von einem überraschend guten Album zu sprechen.
Anspieltipps: Words Collide, Mr. Strange, Mask Of Deception, Wash My Soul Away, Incarcerated
- Redakteur:
- Holger Andrae