HART, BETH - You Still Got Me
Mehr über Hart, Beth
- Genre:
- Blues Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Mascot
- Release:
- 25.10.2024
- Savior With A Razor
- Suga N My Bowl
- Never Underestimate A Gal
- Drunk On Valentine
- Wanna Be Big Bad Johnny Cash
- Wonderful World
- Little Heartbreak Girl
- Don't Call The Police
- You Still Got Me
- Pimp Like That
- Machine Gun Vibrato
Da ist sie wieder.
Die Musik der Kalifornierin habe ich im Zuge ihrer Kooperation mit JOE BONAMASSA auf "Live At Amsterdam" kennen und mögen gelernt. Das ist zehn Jahre her. In diesen zehn Jahren konnte ich noch viel tiefer in die besondere Blues-Rock-Welt BETH HARTs einsteigen, dabei auch neue Besonderheiten wie "War In My Mind" oder jüngst ihren ganz eigenen Tribut an LED ZEPPELIN ergründen, um mich so ausführlich auf kommende Ausflüge freuen. Ein solcher ist "You Still Got Me", das nunmehr 15. Studioalbum der Dame mit der außergewöhnlichen Stimme und diesem einzigartigen Talent, einerseits ein so breites Blues-Spektrum abzudecken, andererseits ihre Linie konsequent weiterzuführen. Das alles und noch viel mehr ist auch BETH HART anno 2024.
Die vorliegenden knapp 50 Minuten feinster und einfühlsamster Unterhaltung gehen wunderbar ins Ohr, werden getragen von diesem Orkan an Ausdruck in der Stimme, dieser durch und durch besonderen Klangfarbe, die sowohl kaltschnäuzigen Rockern wie auch sinnlichsten Blues-Momenten das gewisse Extra verleiht. Gemeinsam mit Gitarrenlegende SLASH weiß BETH HART eben jene rockige Seite sehr gut zum Ausdruck zu bringen ('Savior With A Razor'), versprüht eine so starke Country-Dynamik ('Wanna Be Big Bad Johnny Cash'), nur um im nächsten Moment mit so sentimentalen wie intimen Tönen viel von ihrer weicheren Seite zum Ausdruck zu bringen. Insbesondere 'Little Heartbreak Girl' und 'Wonderful World' sprechen eine eindeutige Sprache. Während das so anprangernde 'Don't Call The Police' auch in jeder Sons-Of-Anarchy-Staffel wie auch 'Drunk On Valentine' eine superbe Figur gemacht hätte, versprühen 'Pimp Like That' eine kämpferische wie auch 'Machine Gun Vibrato' eine fast schon bezirzende Note.
BETH HART schöpft also einmal mehr aus dem Vollen und hat auf "You Still Got Me" ihr gesamtes Portfolio offengelegt, das so grundverschieden wie auch typisch für diese Ausnahmekünstlerin ist. Richtig, die Dame mit der Monster-Stimme ist in aller Munde. In Anbetracht ihres zum einen nahezu unendlichen Tatendrangs und zum anderen unnachahmlichen Feingefühls für die besonderen Momente im Blues Rock kann man nichts anderes machen, als vor BETH HART den Cowboy-Hut zu ziehen. Die Platte klingt frisch und unverbraucht, hat aber auch so viele wohlbekannte Augenblicke zu bieten wie das Gefühl des Nach-Hause-Kommens nach einer so stressigen wie kräftezehrenden Reise. Nun heißt es also: Die Energiereserven aufladen und mit "You Still Got Me" den passenden Soundtrack dazu hören.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp