HARTMANN - 3
Mehr über Hartmann
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sonic 11 Records / H'art
- Release:
- 13.11.2009
- I Won't Get Fooled Again
- From Outta Space
- Suddenly
- All I Can Say
- Right Here Right Now
- Don't Give Up Your Dream
- Broken Down
- Don't Tell Me It's Over
- Lost In Havanna
- Brothers
- Forgotten Innocence
Der dritte Solo-Release des einstigen AT VANCE-Frontmanns!
Die Enttäuschung über Oliver Hartmanns Ausstieg bei AT VANCE ist mittlerweile längst verpufft. Der vielseitige Gesangskünstler hat in der Zwischenzeit nicht nur bei diversen Projekten (u.a. AVANTASIA) seinen Mann gestanden, sondern auch in seiner Solokarriere zwei echte Glanzpunkte setzen können. Vor allem sein viel beachtetes Debüt "Out In The Cold", das jüngst wieder aufgelegt wurde, hat gezeigt, dass HARTMANN auch außerhalb eines klassischen Bandgefüges prima funktioniert und Akzente zu setzen vermag. Mit "3" meldet sich das selbst benannte Bandprojekt nun zum dritten Male zu Wort, diesmal aber eine ganze Spur bedächtiger und zurückhaltender.
HARTMANN hat den rockigen Anteil seiner Kompositionen heuer entscheidend zurückgeschraubt, um seine Stimme noch deutlicher in den Vordergrund stellen zu können. Die meisten Songs bleiben im gemäßigten Midtempo und stützen sich dort auf epische Melodien und relativ schlichte Arrangements - leider aber nicht mehr auf die bewährten Hooklines, die besonders "Out in The Cold" seinerzeit auszeichneten. Mit 'Right Here Richt Now' und dem schwungvollen 'Broken Down' sind zwar auch einige durchaus melodische und eingängige Songs auf "3" vertreten, doch der allgemeine Konsens des neuen Werks besteht vorrangig aus emotionalen Geflechten und getragenen, teils auch ausladend arrangierten Nummern.
Diese Entwicklung kommt dem Sänger Hartmann sicher auch gelegen, da er bzw. seine Stimme noch mehr gefordert wird und die Initiative immer weiter von der instrumentalen Untermalung wegrückt. Andererseits hat dies auch entscheidende Konsequenzen, weil so manche Komposition vergleichsweise sperrig gestaltet wurde. Der Fokus richtet sich eher auf Anspruch als auf die unbeschwerte Melodik des klassischen Hardrocks, was zwangsläufig dazu führt, dass Hartmann und seine Mitmusiker sich selbst ausbremsen. Semi-balladeskes material wie 'Don't Tell Me It's Over' oder 'Suddenly' mögen vom gesanglichen Standpunkt her wirklich stark sein, doch als Song verfehlen sie irgendwie ihren beabsichtigten Effekt. Und dieses Dilemma bleibt auf "3" leider kein Einzelfall, auch wenn es nicht allzu gravierend ist, was sich hier auf kurz oder lang entwickelt.
Nur lässt sich eben nicht abstreiten, dass Hartmanns Solo-Band mit dem dritten Release ein neues Gesicht bekommen hat, und dass dieses (noch) nicht ganz so hübsch ist wie das bekannte. Doch ebenso klar ist, dass Fans der beiden bis dato veröffentlichten Platten gerne zugreifen dürfen. Die charakteristische, auch hier sehr akzentuierte Stimme ihres Lieblings ist nämlich immer noch aller Ehren wert!
Anspieltipps: From Outta Space, Right Here Right Now, Forgoten Innocence
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes