HARTMANN - Shadows & Silhouettes
Mehr über Hartmann
- Genre:
- AOR / Melodic Pop-Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 30.09.2016
- Irresistible
- High On You
- Glow
- When Your Mama Was A Hippie
- Jaded Heart
- Amazing
- Still The Same
- I Would Murder For You
- The Letting Go
- Too Good To Be True
- Shadow In My Eyes
- Last Goodbye
Sehr seichter AOR mit feinem Gesang.
HARTMANN heißt die Solo-Band von Oliver Hartmann, den viele sicher als AVANTASIA-Sänger kennen. Gemeinsam mit Produzent Sascha Paeth bringt er mit seiner Truppe ein neues Werk auf den Markt. Wer bei der Genre-Bezeichnung AOR an Bands wie JOURNEY oder MAGNUM denkt, wird hier sicher enttäuscht. Auf dieser Scheibe gibt es sehr seichten AOR, der mal zum klassisch-bluesigen Rock hinüberlugt ('When Your Mama Was A Hippie', 'Still The Same'), aber auch die Pop-Hits der Achtziger Jahre anklingen lässt ('High On You'). Für Fans harter Rock-Musik wird diese Scheibe daher nur bedingt tauglich sein. Doch möchte ich hier ja nicht den Härtegrad der Musik bewerten, sondern allein die Qualität. Und diese fällt wechselhaft aus.
Dabei kann es keine Zweifel am Gesang geben - Oliver Hartmann hat eine Weltklasse-Stimme und muss sich vor den Großmeistern seines Fachs nicht verstecken. Auch instrumental und produktionstechnisch merkt man, dass absolute Profis am Werk sind. Das Songmaterial dagegen ist nicht durchgehend zwingend. Zu viele Songs bleiben auch nach mehreren Hördurchläufen absolut nicht im Ohr hängen. Teilweise denke ich mir auch: "Das habe ich letztes Jahr bei THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA" schön gehört, aber auf höherem Niveau. Die Grenze zum Kitsch wird bei schmalzigen Balladen wie 'Jaded Heart' gerne mal deutlich überschritten, die Single-Auskopplung 'When Your Mama Was A Hippie' funktioniert gar nicht.
Aber es gibt auch Songs, die andeuten, wie stark dieses Album hätte sein können. 'High On You' ist sicher Geschmackssache und wird für manche unhörbar sein. Ich mags und finde den Refrain genial. Das ist Gute-Laune-Rock, zwar fast ohne jede Härte, aber mit Tempo und einer gehörigen Portion Leidenschaft. Diese fehlt mir sonst etwas zu häufig. Bei 'I Would Murder For You' findet sich diese Energie auch, aber der Refrain ist nicht ganz so zwingend. Auch 'The Letting Go' und 'Shadow In My Eyes' können als ruhigere Songs überzeugen.
Insgesamt bleibt ein ordentlich gemachtes Album, das auf 51 Minuten Spielzeit leider nicht mitreißend bleibt. Dafür hat sich zu viel schwaches Songmaterial hineingeschmuggelt, das Oliver trotz seiner wunderbaren Stimme nicht retten kann.
Anspieltipps: 'High On You', 'I Would Murder For You' sowie 'The Letting Go' (der gelungenste ruhig-bluesige Song).
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer