HARVEST (PAN) - Omnivorous (EP)
Mehr über Harvest (Pan)
- Genre:
- Death / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.05.2016
- Intro (Wicked Beauty)
- Lavinia
- Medusoide
- King Of Nothing
- Hellraiser
- Omnivorous
- Letchworth Hell
An sich überzeugend, wenn da bloß nicht dieser Gesang wär'!
Gegründet 2012, hat sich diese Formation aus Panama City in der Heimat offenbar durch die erfolgreiche Teilnahme an der 2015er Ausgabe des Bandwettbewerbs "Battle Of The Bands - Cultura Sobre Ruedas" einen guten Namen erspielen können. Eigenen Angaben zur Folge scheint HARVEST immer noch verdammt viel daran zu liegen, zunächst einmal durch Live-Performances bekannt zu werden. Durchaus verständlich - eine bessere Gelegenheit um die Aufmerksamkeit von Metal-Fans auf sich zu ziehen, gibt es ohnehin noch immer nicht.
Logisch also, dass die Band auch die Chance genutzt hat, durch die Teilnahme am "Battle Of The Bands – Wacken Central America" nicht nur in Panama, sondern auch außerhalb der Landesgrenzen ins Gerede zu kommen. Diesen eingeschlagenen Weg zum Karriereaufbau scheint der Vierer mit Dame am Schlagzeug auch weiterhin zu verfolgen, weshalb man nun eben die erste Veröffentlichung auftischt.
Mit "Omnivorous" hat das Quartett eine sieben Tracks (inklusive Intro) umfassende EP eingespielt, die zudem als Konzeptgeschichte angelegt ist. Diese hat sowohl diverse biologische und psychologische Themenkreise des menschlichen Individuums, aber auch paranormale Phänomenen wie das Leben nach dem Tod als Inhalt. Das mag zwar nicht zwingend zusammenhängend wirken, klingt jedoch durchaus schlüssig und konnte auch mit dem Artwork ganz ordentlich umgesetzt werden.
Selbiges lässt sich auch für die Musik attestieren, denn die Tracks klingen von der instrumentalen Darbietung her wohl durchdacht und auch ausgereift. Vorwiegend brettert der Vierer dabei durch harsche Gefilde, zumeist im Grenzbereich von Thrash und Death Metal. Filigrane Riffs und fette Groove konnten ebenso gut in die Nummern integriert werden wie auch diverse Breaks, die immer wieder für Akzente zu sorgen wissen. Nicht zuletzt dadurch wirkt die Chose vom technischen Aspekt her auch über jeden Zweifel erhaben und klingt auch im Konsens mit dem Konzept stimmig.
Ganz und gar nicht harmonisch ist jedoch leider die Gesangsvorstellung ausgefallen. Nichts gegen Death-Metal-Vocals, ein klein wenig Abwechslung wäre in einer dermaßen facettenreichen Darbietung aber durchaus angebracht gewesen, zumal die Stimme an sich schlicht monoton klingt. Fronter Ernesto weiß zwar in den aggressiven Passagen mit seinem derben Gebelle durchaus passende Laute von sich zu geben, muss allerdings in den atmosphärischen Momenten - wie etwa im atmosphärisch gelungen umgesetzten, um diverse akustische Zwischenspiele erweiterten Titeltrack - als regelrecht störend betrachtet werden.
Dadurch verliert die an sich sehr ordentliche Leistung der Mittelamerikaner in Summe leider gehörig an Wirkung, zumal wohl selbst Death-Metal-Puristen den Vortrag dieses Kollegen für schwach, vor allem aber für zu wenig intensiv halten werden. Schade drum, da wär‘ deutlich mehr zu holen gewesen.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer