HATCHERY - Distorted Society
Mehr über Hatchery
- Genre:
- Thrash Metal
- Release:
- 26.10.2005
- Intro
- Eyes Of Horror
- Banner Of Pain
- Distorted Society
- Schizophrenic Maniacs
- A Sadist's Mind
- War
- Night Time Greys
- Your Time Is Over
Bei "Distorted Society" handelt es sich um das zweite Demo der Landauer Thrasher HATCHERY, und jenes verlangt dem Hörer zunächst einiges an Geduld ab, denn irgendwie ist die Produktion der neuen Songs reichlich eigenartig und gewöhnungsbedürftig. Das soll jetzt nicht abwertend gemeint sein, denn schlecht ist der Sound eigentlich nicht. Der Bass und vor allem das Schlagzeug sind nur außergewöhnlich weit im Vordergrund, und Letzteres klingt ein wenig blechern, woran ich mich erstmal gewöhnen musste, weil es die Gitarren etwas dumpf wirken lässt. Dadurch hat es so etwa fünf bis zehn Durchläufe gebraucht, bis die Songs langsam anfingen zu zünden, aber seither stört mich der Sound nicht mehr.
Das instrumentale Intro ist sehr doomig und somit nicht unbedingt repräsentativ für den Stil der Band. HATCHERY spielen nämlich relativ traditionellen, harten Thrash Metal, der durch das extrem raue Organ des inzwischen aus gesundheitlichen Gründen ausgestiegenen Sängers Ingo Schäfer auch ein wenig in Richtung Death Metal der alten Schule gerückt wird. So pendelt er zwischen dunklem, bellendem Grollen, aggressivem Keifen und etlichen hysterischen Screams hin und her. Dennoch funktioniert das erwähnte Instrumental gut als Einleitung für den hackenden Aggro-Thrash, der uns auf 'Eyes Of Horror' entgegenschlägt. 'Banner Of Pain' geht recht straight in gehobenem Tempo zur Sache, während das Titelstück gesanglich recht variabel ist und auch die erwähnten schrillen Screams etwas mehr zur Geltung kommen lässt. Dabei hat es einen richtig starken Drive, so dass es durchaus als Highlight des Albums durchgeht. Auch der Rausschmeißer des regulären Teils dieser Eigenpressung ist noch mal richtig gut geworden und kann mit ziemlich krassem Gesang und einem schön rock'n'rolligen Solo gegen Ende begeistern.
Als Bonus enthält die neue Scheibe auch alle vier Songs des ersten Demos "Night Time Greys", auf dem die Kurpfälzer ihren hier in meinen Ohren noch etwas Sludgecore-lastigeren Stil produktionstechnisch ein bisschen konventioneller in Szene gesetzt haben. Auch der durchweg sehr tiefe, aber verständliche Gesang ist noch nicht ganz so abwechslungsreich, aber nicht minder extrem. Dafür sind die Stücke ein wenig leichter verdaulich als das neue Material und könnten unter Umständen etwas schneller zünden. 'War' mit seinem Ohrwurmrefrain und dem sehr schönen Solo ist zum Beispiel ein echter kleiner Hit, und auch 'Night Time Greys' mit seinem schönen, stimmungsvollen Intro weiß zu gefallen.
"Distorted Society" wird sicher nicht jeden Thrash-Fan sofort in Euphorie versetzen, da es doch ein recht roher und ungeschliffener Hassbrocken ist, den HATCHERY hier eingeprügelt haben. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass ihr für günstige fünf Euro das knapp 38-minütige Gesamtwerk der Band mit insgesamt neun Songs inklusive Intro bekommt, das zudem noch ganz hübsch in Schwarz und Weiß aufgemacht ist, solltet ihr ruhig mal auf eben der Heimseite in die Samples zu beiden hier vertretenen Demos reinhören.
Anspieltipps: Distorted Society, Schizophrenic Maniacs, War, Night Time Greys
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle