HAVANNA HEAT CLUB - Specially Made For Your Satisfaction
Mehr über Havanna Heat Club
- Genre:
- Rock/Stoner Rock/Punkrock
- Label:
- Nice Boyz/SAOL/H'Art
- Release:
- 14.11.2008
- Get Up!
- Disillusioned With An Easy Mind
- Dance In The Darkness
- Unleashed
- Mr. Paul
- Loaded
- No Difference
- Welcome To The World
- Dealin' With Demons
- Question Of Dose
- Down To The Floor
Punkiger Stoner 'n' Roll aus Berlin mit der Lizenz zum Abrocken und viel, viel Abwechslung.
Die Hauptstädtler haben sich tatsächlich nach einem Super-8 Pornostreifen aus den Siebzigern benannt. Die auf der Hand liegende Frage ist: Woher kennen die den? So alt sind die nämlich noch gar nicht, und altmodisch klingen sie auch nicht. Auf ihrem zweiten Album "Specially Made For Your Satisfaction" liefern uns HAVANNA HEAT CLUB eine überzeugende Mischung aus Punk, Stoner und Rock 'n' Roll voller Schweiß und Action, bei dem aber regelmäßig eine zurückhaltende Wüstenrockhaltung durchschimmert. Was auf den ersten Blick unvereinbar klingt, funktioniert über die Strecke von etwas mehr als einer halben Stunde aber ganz ordentlich.
Das Album bietet nämlich Abwechslung zwischen treibenden, schnellen Rockern und einer großen Handvoll eingängiger Melodien, deren Stärke sich nach einigen Durchläufen durch Hartnäckigkeit im Ohr zeigt. 'Dance In The Darkness' oder das melodisch überragende 'Mr. Paul' wollen einfach nicht wieder gehen. Auch da ist die Kürze der naturgemäß simpel gestrickten Kompositionen von Vorteil, so dass man die Scheibe gerne mehr als einmal am Stück laufen lässt. Aus Erfahrung kann ich sagen: Tolle Musik zum Kochen.
Solcher Rotzrock, der bereits mit der Aussie-Legende ROSE TATTOO auf Tour dargeboten werden durfte, funktioniert traditionell dann am besten, wenn das Gaspedal heruntergedrückt wird, und sicher gehören auch die schnellen Songs wie 'Get Up!', und 'Unleashed' und zu den Highlights des Albums, aber darauf können wir die Berliner nicht reduzieren. Eigentlich scheinen sie eher im ruhigeren Bereich zu Hause zu sein, nur Johannes Gotauts Lemmy-ähnliche Stimme rettet den einen oder anderen Song vor dem Abdriften in "normalen" Alternative Rock. Nicht alle, so ist gleich der zweite Song 'Disillusioned With An Easy Mind' äußerst zahm und auf lange Sicht einer der Schwachpunkte des Albums neben dem jazzigen 'Question Of Dose' und dem zu lang geratenen 'Welcome To The World'.
Es scheint, als ob die Vier alle Einflüsse vermischen, derer sie habhaft werden konnten. Das macht das Album einerseits frisch und interessant, bedeutet anderseits aber auch, dass es für jeden den einen oder anderen Song geben dürfte, der ihm nicht gefällt. Trotzdem: Es ist eben auch für jeden was dabei, daher sollte man ruhig mal ein Ohr riskieren auf der MySpace Seite der Band.
Anspieltipps: Get Up!, Dance In The Darkness, Unleashed, Mr. Paul
- Redakteur:
- Frank Jaeger