HAWTHORNE HEIGHTS - Fragile Future
Mehr über Hawthorne Heights
- Genre:
- Emo-Rock/Pop-Punk
- Label:
- Victory Records/Soulfood
- Release:
- 08.08.2008
- The Business Of Paper Stars
- Rescue Me
- Until The Judgment Day
- Somewhere In Between
- Sugar In The Engine
- Desperation
- Four Becomes One
- 321
- Disaster
- Let Go Of Everything You Know
- Corps Of Corpses
- Come Back Home (Reprised)
Wie verkraften HAWTHORNE HEIGHTS den Verlust von Casey Calvert?
Nach dem überraschenden Tod des Sänger und Gitarristen Casey Calvert, welcher im Tourbus im Schlaf starb, entschied man sich trotzdem zum weitermachen. JD Woodruff ging die schwierige Nachfolge an Mic und Klampfe an. Passender als mit "Fragile Future" kann man ein Album in der Konstellation wohl nicht nennen. Änderungen im Lineup bedeuten insofern auch nicht selten einen Wandel im Sound.
So auch hier. HAWTHORNE HEIGHTS klingen auf 'If Only You Were Lonely' nicht direkt erwachsener und reifer. Klar, auch hier findet sich der typische Emo-Sound an manchen Stellen wieder und auch textlich gibt es Songs, in denen die Liebe mit gebrochenen Herzen eine Rolle zu spielen scheinen. Aber hauptsächlich will man sich philosophischer geben, wenn auch nur in einem eingegrenzten Rahmen ("Save yourself from everything you learned" aus dem Song 'The Business Of Paper Stars'). Lieder aus dem Hause HAWTHORNE HEIGHTS sind aber weiterhin nicht wirklich komplex oder technisch verspielt, was aber nicht negativ zu verstehen ist. Alle Nummern haben einen fröhlichen Anstrich und sind wunderbar für die nächste Rockparty geeignet. Tanz- und Hüpfbar. Die beinahe süßliche, liebliche Stimme von JD Woodruff ist der des verstorbenen Sängers fast identisch und kann so problemlos die Fußstampfen von Mr. Calvert ausfüllen. Die Jungs schalten dabei eher einen Gang zurück ('Four Become One', 'Disaster') als einen nach vorne. Typische Screamo-Einlagen findet man gar nicht mehr wieder, die Tracks sind im Midtempo angelegt mit zwischenzeitlichen Ausbrüchen gen Nord ('The Business Of Paper Stars', 'Rescue Me', 'Until The Judgement Day'). Ob es an der fehlenden Härte oder an einer möglichen Neuausrichtung mit dickerem, poppigerem Anteil liegt, darüber lässt sich gewiss streiten. Das Viergespann hat in jedem Fall in manchen Liedern einen Hang zur Belanglosigkeit – trotz (oder gerade wegen?) der sehr eingängigen Refrains und Melodien. Man schafft es nicht irgendeine Art von Spannung aufzubauen, jeder Song ähnelt dem anderen, Abwechslungsreichtum ist nur in Nuancen vorhanden. Alles in allem findet sich mit "Fragile Future" eine durchaus hörende, wenn auch recht unspannende Scheiblette wieder, die den typischen US-Poppunk mit Emo-Einschlag wiederspiegelt. Freunde von dieser Richtung sollten sicherlich mal das ein oder andere Ohr riskieren.
Neben der frischen Mukke auf CD1 liegt auch noch eine Label-DVD bei, in der so gut wie jeder Künstler aus dem Hause Victory Records wie A DAY TO REMEMBER, ACROSS FIVE APRILS, AIDEN oder SILVERSTEIN mit einem Musikvideo gezeigt und promotet wird. Nicht essenziell, aber nett anzuschauen.
Anspieltipps: The Business Of Paper Stars, Rescue Me, Come Back Home (Reprised)
- Redakteur:
- Daniel Schmidt