HEADS FOR THE DEAD - Never Ending Night Of Terror
Mehr über Heads For The Dead
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pulverised Records
- Release:
- 10.10.2025
- The Vastness Of Time
- Death Mask
- Phantasmagoria
- In Disgust We Trust
- Never Ending Night Of Terror
- Give Me Life
- The Harvester
- The Shape Of Black Light Bleeds Black
- To The Very Last
- Witchkrieg
Horror-Feeling in Death-Metal-Country.
Wenn man bei einem so vielschichtigen Death-Metal-Album wie "Never Ending Night Of Terror" immer wieder mal den Faden verliert, kann das sicherlich unterschiedlichste Gründe haben. Eventuell ist die Musik zu anspruchsvoll und man kann nicht die nötige Konzentration aufbringen. Womöglich ist man sogar ein bisschen übersättigt, weil tagein, tagaus unzählige neue Extrem-Metal-Scheiben veröffentlicht werden und den Weg auf die heimische Festplatte finden. Oder im schlimmsten Fall: Die Songs sind schlicht und ergreifend langweilig und man schaltet irgendwann das genussvolle Hören ein, so dass man auf dem Weg zum Ende der Scheibe nur noch beiläufig wahrnimmt, wwas gerade geschieht.
Erstaunlicherweise trifft irgendwie nichts so recht auf die neue Scheibe von HEADS FOR THE DEAD zu, wenngleich man zugestehen muss, dass nicht alle Nummern des Horror-Death-Events auch wirklich ins Schwarze treffen. Gerade zu Beginn können sich die Amis nicht so recht entscheiden, ob man nun den Bleifuß aktivieren oder doch lieber die düsteren Stimmungen ausbauen soll, die sich hier vorwiegend in mittleren Tempolagen manifestieren und der finsteren Grundatmosphäre von "Never Ending Night Of Terror" sicherlich entscheidende Impulse verpassen. So stockt das System immer wieder, es kommt kein echter Fluss zustande, und exakt damit lässt sich dann auch die eingangs gestellte, indirekte Frage beantworten.
Umgekehrt verhilft Jonny Petterson seinem Projekt immer wieder zu kurzen Aha-Erlebnissen, nämlich genau dann, wenn der oberflächliche Horror-Soundtrack mit bestialischen Attacken unterfüttert wird, die Riffs endlich mal die grundsätzliche Schlagzahl erhöhen und der räudige Charakter sich mit den sphärischen Backings vereint. 'To The Very Last' ist so ein echter Knüppel, der nach langem Zaudern endlich mal aus dem Sack gelassen wird und den Energielevel direkt nach oben schraubt. Nicht einmal die höhere Geschwindigkeit ist dafür verantwortlich, sondern schlichtweg der Fakt, dass man sich hier nicht hinter vermeintlichem Storytelling versteckt und auf Obskuritäten setzt, deren Wirkung am Ende ausbleibt. Denn dass man auch mit den verspielten Themenwelten umgehen kann, beweist HEADS FOR THE DEAD in Nummern wie 'Death Mask' und 'The Harvester' nachdrücklich. Nur kommen nicht alle Songs so gut auf den Punkt, so dass man zwischendurch immer wieder Abstriche machen muss, obschon die Band immer ein ordentliches Grundniveau wahrt.
Es ist womöglich auch der Umtriebigkeit des Bandleaders geschuldet, dass die erforderliche Klarheit manchmal fehlt, denn in einer Vita, die neben WOMBBATH und MASSACRE weitere 30 Combos beinhaltet, ist es definitiv nicht einfach, entscheidende Charakteristika nebst dem Horror-Fundament zu etablieren. Aber das darf natürlich nicht als Entschuldigung durchgehen! Mit REVEL IN FLESH-Fronter Ralf Hauber greift hier aber auch direkt wieder die Kompensation, die dieses eigenwillige, manchmal hervorragende, manchmal aber auch fragmentierte Werk wieder in richtige Bahnen lenkt.
"Never Ending Night Of Terror" macht vieles richtig, geht aber manchmal unnötige Umwege. Aber bisweilen liegt darin ja auch gerne mal der Reiz eines solchen Releases...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes