HEART OF CYGNUS - The Voyage Of Jonas
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2012
Mehr über Heart Of Cygnus
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- EIgenproduktion
- Release:
- 31.08.2012
- The King Is Dead
- Jonas
- At The Portside Inn
- Sailing North
- At The Fjords
- To The Abyss Of The Dragon
- When Wargs Attack
- Fading
- The White Witch
- The Mage
- Into The Storm
- Siren Song
- The Isles Of Ice
- Procession Of The Damned
- Now To Your Ships
- Moonrunner
Der nächste Überflieger?
Drei lange Jahre sind ins Land gezogen. Drei Jahre, in denen es sehr still um HEART OF CYGNUS war. Und dabei dachte ich, dass die Band um Mainman Jeff Layne nach den beiden fulminanten Großtaten "Utopia" und "Over Mountain, Under Hill" sowie der spritzigen EP "Tales From Outer Space", den dazu gehörigen Jubelarien in allen möglichen Publikationen und dem tollen Auftritt beim Keep-IT-True-Festival durch die Decke gehen würde. Aber nichts passierte. Die Band, wenn man denn bei einer Duo-Besetzung von einer eben solchen reden möchte, tauchte ab. Vereinzelte Statusmeldungen über das Fortschreiten eines neuen Longplayers machten die Runde und im Frühjahr diesen Jahres konnte man die digitale Vorab-Single 'The Isle Of Ice' hören.
Nun liegt das Konzeptwerk "The Voyage Of Jonas" vor mir und ich stehe vor der schwierigen Aufgabe, eine Meinung zu formulieren. "Schwer? Wieso denn das?", werdet ihr euch bei der blumigen Einleitung jetzt sicherlich fragen und eventuell schon befürchten, dass ich nicht gerade vor Euphorie überlaufe. Aber eins nach dem anderen.
Ich muss zugeben, dass die ersten Rundläufe des Albums ein großes und auch leicht ernüchterndes Fragezeichen auf meiner Stirn produziert haben. Irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen, obwohl die Zutaten doch HEART-OF-CYGNUS-typisch sind: Warme, saftige Röhrengitarren, tollen Arrangements, etwas Bombast, viel 70ies-Flair und toller Gesang. Das Problem an der Geschichte ist aber die Länge. Sechzehn Songs, von denen einige nur kurze Intermezzi sind, scheinen zu viel des Guten zu sein. Ein Ergebnis, mit dem ich mich natürlich nicht zufriedengeben kann. Vor allem nicht, weil neben dem bereits bekannten, mitreißenden 'The Isle Of Ice' mit dem fetzigen 'When Wargs Attack', dem treibenden Acht-Minuten-Ender 'Into The Storm', sowie dem Rausschmeißer 'Moonrunner' diverse Songs, die schnell begeistern können. Allerdings wirkt das restliche Material etwas langatmig und will zu Beginn gar nicht haften bleiben. Obendrein bin ich bei den ersten Durchläufen hinterher völlig übersättigt von Musik. Da macht man erst mal ein Bäuerchen.
Aber ich bin ja hartnäckig, trinke einen Verdauungs-Tee und plötzlich verzaubert mich das gefühlvolle 'Sailing North' ebenso, wie das anfangs als "behäbig" eingestufte 'Fading'. Auf einmal macht es "Klick" und die tollen Gesangsmelodien, die geschickt eingesetzten Chorpassagen, die elegischen Gitarrenharmonien, alles passt auf einmal zusammen und ergibt ein feines Gesamtpaket, welches mir aktuell sehr viel Freude bereitet.
Ich hoffe, ihr tut euch nicht alle so schwer mit diesem feinen Album. Und wenn euch die Vorgänger schon zusagten, dann lohnt sich die investierte Zeit auf jeden Fall. Wieso so ein Album nicht bei einem größeren Label erscheint, leuchtet mir noch immer nicht ein. Wahrscheinlich ist das ein selbst gewählter Weg der Band.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae