HEARTWIND - Higher And Higher
Mehr über Heartwind
- Genre:
- AOR / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- AOR Heaven
- Release:
- 27.04.2018
- Higher And Higher
- Cry Out Into Space
- Ready For The Moonlight
- One Night Away From You
- Surrounding Me
- Through The Light
- Too Late For Roses
- Creatures Of The Night
- Don't Be That Girl
- Your Eyes Cannot Lie
- Game Of Love
Ohne Ecken und Kanten, ohne große Momente.
Es ist irgendwie gut zu wissen, dass nicht alle schwedischen Bands, die derzeit mit Melodic-Rock-Alben um die Ecke kommen, auch wirklich überdurchschnittliche Leistungen abrufen. Auch HEARTWIND aus Stockholm möchte mit dem Debütalbum "Higher And Higher" die seligen Achtziger wieder aufleben lassen. Dabei wildern die Herrschaften sowohl auf dem europäischen wie auch amerikanischen Markt und erinnern streckenweise an Bands wie DEF LEPPARD, EUROPE, DOKKEN oder JOURNEY.
Im Gegensatz zu den zahlreichen vergleichbaren Veröffentlichungen der letzten Wochen und Monate fehlt es den gut dreiundvierzig Minuten aber an der notwendigen Härte und Griffigkeit. Ich würde mir bei manchen Songs wünschen, die Jungs hätten ihnen ein paar schnellere Umdrehungen mehr gegönnt. Musikalisch erwartet den Hörer kaum Überraschendes, die Arrangements sind solide, aber letztendlich allzu vorhersehbar. Ebenfalls fehlt mir die Kompaktheit, sowohl musikalisch als auch produktionstechnisch. Mit den kraftvollen 'Creatures Of The Night' und 'Ready For The Moonlight', den rockigen 'Too Late For Roses' und 'Your Eyes Cannot Lie' sowie der Ballade 'One Night Away From You' kann HEARTWIND in Ansätzen punkten, der Rest versinkt ein wenig in klebrig zuckersüßen Achtzigerstandards, die schon damals nur bedingt für Aufsehen gesorgt hätten.
Aufhorchen lassen die ständigen Wechsel am Hauptgesang. Sänger Germán Pascual, der seine Sache eigentlich sehr ordentlich erledigt, wird immer wieder von Gastsängerinnen abgelöst. So drücken Nina Söderquist, Janne Stark und vor allem Tave Wanning Songs wie 'One Night Away From You', 'Through The Light', dem starken 'Too Late For Roses' oder dem abschließenden 'Game Of Love' ihren Stempel auf. Das ist streckenweise wirklich gut und ergibt Querverweise zu HEART, SAHARA oder Robin Beck. Die Chance auf Gänsehautduette verschenken die Herrschaften aber, da diese entweder konsequent verweigert oder nur auf Sparflamme entfacht werden. Ansonsten herrscht allgemeiner Zuckerschockalarm – kaum Ecken und Kanten. Ein großes Manko sind die Refrains, die irgendwie überhaupt nicht zünden möchten und an fehlender durchschlagskräftiger Dynamik leiden. Hier gilt es nachzubessern.
Nein, "Higher And Higher" von HEARTWIND berührt mich nicht. Mir ist das zu viel AOR – dafür zu unrund – und hat zu wenig große Momente.
Anspieltipps: Creatures Of The Night, Too Late For Roses
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Chris Staubach