HEATHEN FORAY - Weltenwandel
Mehr über Heathen Foray
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 21.02.2020
- Schicksalsknecht
- Essenz
- Tanz
- Verfall
- Weg
- Monolith
- Soldat
- Schlangengrube
Die Entwicklung geht weiter.
Den heidnischen Überfall habe ich 2010 kennengelernt, als er in ziemlicher Vehemenz, Lautstärke und in Form bewaffneter Barden über mich herfiel. HEATHEN FORAY bot eine coole Mischung aus Viking, melodischem Death und dezentem Folk, ohne dass auch nur ansatzweise der Hymnencharakter dran glauben musste. Doch mir gefiel auch "Inner Force", und auch "Into Battle" hatte noch einige aufblitzende Momente. Nach 2015 wurde es aber recht still um Wiederkehrer Jürgen Brüder und seine Heiden. Doch nun, mit Massacre Records im Rücken, kehren die Grazer zurück und haben mit "Weltenwandler" auch gleich ihr nunmehr fünftes Langeisen im Gepäck.
Auffällig bei den folgenden knapp 45 Minuten ist die deutlich düsterere Stimmung, die HEATHEN FORAY aktuell an den Tag legt. Zwar ist der melodische Moment noch immer vorhanden, doch anscheinend hat sich die Band die "Jetzt erst recht"-Devise fest auf die Pagan-Fahne geschrieben. Ein wenig wuchtiger hier, einen Hauch dunkler dort und schon erfährt "Weltenwandler" einen dezent neuen Anstrich. Und auch die Tatsache, dass sich die Lyrics komplett von der englischen Sprache verabschieden, ist ein Punkt, der den acht neuen Songs gut zu Gesicht steht.
Was sich allerdings nicht verändert hat, ist der enorme Facettenreichtum der Österreicher: kraftvolle und energiegeladene Musik, die von vielen Breaks, Tempowechseln und überraschenden Soundelementen begleitet wird. Kurzum: Dieser Wandel wird definitiv nicht langweilig. Auch wenn 'Schicksalsknecht' die Platte zwar dramatisch, aber noch recht unspektakulär einläutet, ist die Black- und Death-Metal-Brise gleich zu Beginn schon ziemlich frisch. Die kommende Live-Nummer 'Essenz', das vor Macht und Zielstrebigkeit nur so triefende 'Weg', das erhabene 'Soldat' sowie der knackige 'Schlangengrube'-Abschluss sind hingegen vier von acht Nummern, die gleich von Beginn an überzeugen.
Die andere "Weltenwandel"-Hälfte hingegen ist zwar alles andere als schlecht, doch weiß sie auch nach mehrmaligen Durchgängen eher bedingt zu gefallen. Ins Albumgefüge passen 'Verfall' oder 'Monolith' durchaus gut und erhöhen den Abwechslungsreichtum der gesamten Platte, doch für sich genommen plätschern sie eher etwas uninspiriert vor sich hin. Unterm Strich ist – betrachtet man die Platte in Gänze sowie im Hinblick auf die Gesamtdiskographie – "Weltenwandel" dennoch ein gutes Stück Düstermetall in all seinen verschiedensten Facetten. HEATHEN FORAY ist jedenfalls wieder zurück.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp