HEAVEN'S GUARD - Pathfinder
Mehr über Heaven's Guard
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Boersma-Records
- Release:
- 11.02.2022
- Obscurity
- Veiled In Mist
- Fallen Angels
- Heaven's Guard
- Passenger Of Charon
- Deepest Voice
- The Cause Of Destiny
- Plato's Cave
- Pathfinder
- Worlds
- Symbiosis
Mein lieber Herr Gesangsverein!
Im doch recht unübersichtlichen Becken des Symphonic Metals braucht es schon eine besondere Note, um aus der Masse herauszustechen. Diese bringen heuer die Hannoveraner von HEAVEN'S GUARD mit, die mich nicht nur optisch mit diesem farbenfrohen und szenetypischen Artwork in den Bann gezogen haben. Schon die beiden Albumvorboten, das mehr als ohrwurmlastige 'The Cause Of Destiny', catchy und energisch zugleich, sowie 'Deepest Voice', das einen wunderbaren Klangteppich webt, ließen aufhorchen. Und nun liegt es vor uns, das "Pathfinder"-Debüt, mit acht neuen Stücken, den beiden Singles sowie dem balladesken 'Symbiosis'-Ausklang als Bonustrack, die durch tolle Spannungsbögen und einer homogenen Mannschaftsleistung des gesamten Quintetts überzeugen. Auch wenn man dem Symphonic Metal etwas abgeneigt entgegensteht, muss man doch neidlos anerkennen, dass hier Vollblutmusiker am Werke sind, die ihr Handwerk verstehen und damit tolle Musik fabrizieren.
Vor allem der herausstechende, meist hohe Gesang von Doreen Fleck muss Erwähnung finden, verpasst er dem "Pathfinder"-Unterfangen eine recht NIGHTWISHige Note mit kräftigem LACUNA COIL-, WITHIN TEMPTATION- und EPICA-Einschlag und untermalt das Debütprozedere mit einem Hauch EVANESCENCE'scher Düsternis. Bereits jetzt mögen schon viele von euch mit den Augen rollen, was jedoch ob der Klasse der Songs und des Albums als Ganzes komplett unbegründet ist.
Natürlich wird man automatisch an die Genre-Aushängeschilder erinnert, selbstverständlich weiß man schon ab dem ersten Ton, was die symphonisch-orchestrale Stunde geschlagen hat. Und dennoch sind die Songs griffig, lassen tief eintauchen in eine fantasievolle und beinah schon magische Welt, in der sich spannende Soundarrangements, ein angemessener Härtegrad und ein in sich äußerst stimmiger Bandtopf, der mit Frau Fleck wohl den passenden Deckel gefunden hat, gegenseitig die Klinke in die Hand.
Nun, die Crowdfunding-Kampagne, mit der das Album finanziert wurde, hat sich definitiv gelohnt! Andernfalls hätten wir den orientalisch angehauchten 'Obscurity'-Opener, das angenehm harte 'Veiled In Mist' in der einen Ecke und das hochmelodische 'Worlds' in der anderen, den dynamischen Titeltrack und den nicht minder dynamischen Stimmungsaufheller 'Fallen Angels' ebenso wenig zu Gesicht bekommen wie das mystische 'Passenger Of Charon' oder besagte Abschlussballade. Die musikalischen Parallelen liegen uns zwar offen vor wie ein Scheunentor und das symphonische Rad erfindet HEAVEN'S GUARD mit dieser Melodievollbedienung auch nicht neu, doch wenn die Niedersachsen in dieser Qualität weiter agieren, stehen ihnen noch viel mehr Tore offen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp