HEAVENWOOD - Abyss Masterpiece
Mehr über Heavenwood
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 18.03.2011
- The Arcadia Order
- Morning Glory Clouds (In Manus Tuas Domine)
- Goddess Presiding Over Solitude
- Once A Burden
- Winter Slave
- Leonor
- Poem For Matilde
- Fading Sun
- September Blood
- Sudden Scars
- Like Yesterday
- Her Lament
Die Unschlüssigkeit nach dem Comeback
Welchen Stellenwert HEAVENWOOD heute haben könnten, hätte sich die Band nach dem grandiosen "Swallow" nicht für knappe zehn Jahre aus dem Business entfernt, sollte den Portugiesen längst gewiss sein - fraglos wurden sie mit der Tatsache, dass sie lange Zeit als südländische Antwort auf die rockigeren SENTENCED-Sounds galten, oft genug konfrontiert. Doch nach dem Comeback mit dem relativ ordentlichen, aber doch sehr modern eingestellten "Redemption" bot sich für HEAVENWOOD eine ernste Chance, zumindest ein wenig Boden gut zu machen und die verschwendete Dekade kurzzeitig ins gedankliche Jenseits zu schieben. Trotzdem mussten weitere drei Jahre vergehen, bis HEAVENWOOD mit einem weiteren Album aus dem Kreuz kommen konnten - und jenes ist leider auch ein relativ enttäuschendes!
Den Pfad der eingängigen Gothic-Rock/Metal-Kompositionen haben die Portugiesen endgültig verlassen; stattdessen regieren auf "Abyss Masterpiece" finstere, teils sogar brachiale Noten in Kombination mit sehr modernem, partiell auch sterilen Songwriting, welches sich nur noch in kurzen Phasen an die epischen Momente eines Meilensteins wie "Swallow" anlehnt. Songs wie 'Morning Glory Clouds' und 'Poem For Matilde' wirken aber eher wie ein fauler Kompromiss aus stampfenden Gitarren und sphärischen Melodien, bringen derweil auch keinen Chorus zustande, an den sich der Hörer fürs erste klammern könnte. Zudem sind die vereinzelten melodischen Passagen bei weitem nicht so aufregend arrangiert wie man es von HEAVENWOOD bis dato kannte. Außerdem ist die mehr oder weniger kaltherzig inszenierte Bösartigkeit auf "Abyss Masterpiece" nur selten wirklich begeisterungsfähig. 'The Arcadia Order' zum Beispiel nutzt nach interessantem Intro nicht den sich bietenden Entwicklungsspielraum, 'Leonor' stockt in den epischen Parts, und auch 'Her Lament', eigentlich einer der stärkeren Tracks dieses Albums, kann die spannenden Elemente nicht voll und ganz zu einem brillanten Ganzen zusammenfassen.
Selbst die stillen Hoffnungen, "Abyss Masterpiece" sei ein Album, das mit jedem weiteren Durchlauf wächst, wollen sich nicht bestätigen. Zwar findet man von Runde zu Runde immer mehr Zugang zu den teils sperrigen Kompositionen, doch diese Eleganz, wie sie HEAVENWOOD auf ihren bisherigen Releases vorlebten, scheint den Südeuropäern mit der Zeit peu a peu verloren gegangen zu sein. Interessant bleibt die Sache bis auf Weiteres zwar immer noch. Aber "Abyss Masterpiece" muss im direkten Vergleich mit dem Backkatalog der Portugiesen definitiv als Enttäuschung gewertet werden!
Anspieltipps: Like Yesterday, Once A Burden
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes