HEAVY HEAVY LOW LOW - Turtle Nipple And The Toxic Shock
Mehr über Heavy Heavy Low Low
- Genre:
- Chaoscore
- Label:
- New Weathermen Records/Ferret Music
- Release:
- 19.08.2008
- Hahahahahahaha
- Giant Mantis Vs. TURT Nip
- How Many Dad's Must Eat Themselves
- 3000, 100 Points, 100pts, Gummy Octopi
- H.D.EYE Hybrid Cyborg
- Trot Line Beer Can
- The Toxic Shock Mountain Blues
- R4TB3LLY
- Eagle Mewnadria
- Supernova Ninja Surfers
- Is This Your Homework?
- Green Genes
- Wasted
- Rotten Church / Mall / Parking Lot
- Please, That Bitch Will Outlive Us All
Wenn man sich das Cover von "Turtle Nipple And The Toxic Shock" anschaut, muss man unweigerlich vermuten, es hier mit einer Hippie-Band zu tun zu haben. Aber damit würde man ziemlich daneben liegen, denn stilistisch geht's in die Ecke dreckiger Punk Rock/Noisecore, sogar einige Querverweise in Richtung Jazzcore sind herauszuhören. Oder man nennt das Ganze einfach Chaoscore, was sich als Schublade geradezu anbietet.
HEAVY HEAVY LOW LOW sind schon ein chaotischer Haufen, zumindest wenn man anhand des musikalischen Ergusses urteilt. "Turtle Nipple And The Toxic Shock" ist ein wildes, unzähmbares Monstrum, bei dem die Übergänge zwischen "Songs" und "Lärm" durchaus fließend sind. Häufig hat man das Gefühl, dass lediglich Fragmente aneinander gereiht werden, ohne dass eine wirkliche Songstruktur erkennbar wäre. Das macht das Ganze zwar schwer konsumierbar, birgt aber auf der anderen Seite eine gewisse Spannung, vor allem bei den ersten Hördurchläufen. So können HEAVY HEAVY LOW LOW auch langsam und noisig, wie die Band u.a. beim Track 'Eagle Mewnadria' unter Beweis stellt. Es ist übrigens nicht nur dieser Songtitel, bei dem man etwas ins Grübeln kommen kann, bei den meisten ist es nicht unbedingt nachvollziehbar, was dahinter steckt ('3000, 100 Points, 100pts, Gummy Octopi' - hallo, wasndas?).
Viele der Stücke dauern gerade mal eine Minute und machen dann Platz für die nächste gepfefferte Eruption. Kurz und knackig ist hier das Motto. Dabei ist das Ganze aber alles andere als "eine Suppe", wie als wenn man sich zum Bleistift ein Grindcore-Scheibchen reinpfeift. Auf "Turtle Nipple And The Toxic Shock" geben sich verschiedenste Facetten die Klinke in die Hand, ständige Richtungswechsel bestimmen das Klangbild.
Kommerzielle Tendenzen kann man der Band aus San Jose nun wirklich nicht nachsagen, stattdessen schlagen die Jungs in eine Kerbe, die ihnen zwar eine lediglich kleine, aber treue Gemeinde an Anhängern bescheren dürfte. Wem Wildheit und Spontaneität wichtiger sind als filigranes und ausgefeiltes Musikschaffen, der dürfte hier wahrscheinlich an der richtigen Adresse sein.
HEAVY HEAVY LOW LOW sind keine Band, die man sich in allen Lebenslagen bzw. vielfältigen Gemütslagen anhören kann, denn das Ganze kann schnell nerven, wenn man grad nicht empfänglich für durchgeknalltes Getöse ist. Wenn die Stimmung allerdings mit diesem vorwiegend wüsten Geprügel und abgedrehten Geschrei korrespondiert, dann kann die Scheibe durchaus Spaß machen.
Anspieltipps: Giant Mantis Vs. TURT Nip, Trot Line Beer Can, Eagle Mewnadria, Please That Bitch Will Outlive Us All
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer