HECATE ENTHRONED - Redimus
Mehr über Hecate Enthroned
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- smd / Sony
- Release:
- 23.07.2004
- Intro
- Soil Of Sin
- Headhunter
- No One Hears
- The Face Of Betrayal
- As Fire
- The Shining Delight
- I Am Born, Part III
- Morbeea
- Redimus
- Choose Misanthropy
- Overriding Imagination
Was soll man über HECATE ENTHRONED schreiben? Über den am längsten existierenden Second-Hand-Shop des Black Metal, der jahrelang die getragenen Kleider von CRADLE OF FILTH noch mal verkaufen wollte, dann mit "Kings Of Chaos" ein ganz passables Album auf die Reihe bekam, sich aber im Endeffekt niemals wirklich selbstständig machen konnte, und jetzt aus den ganzen Trümmern und Puzzelteilen, die irgendwo liegen geblieben sind, noch mal ein Album zusammenschustern will?
Vielleicht, dass sie es wenigstens unermüdlich versuchen. 'The Shining Delight' räumt mit guten schnellen Riffs auf, weiß teilweise zu begeistern, und weckt in der Mitte der Platte noch mal ein Fünkchen Hoffnung, verfällt aber dann viel zu schnell in ausgelutschte Schemata. Wie alles auf diesem Album: 'As Fire' und 'Morbeea' hantieren mit Akustikklampfen, die die Songs wohl besser erscheinen lassen sollen, als sie tatsächlich ist, indem Assoziationen zu BORKNAGAR geweckt werden sollen, 'The Eternal Belief' greift auf ganz, ganz alte DIMMU BORGIR-Keyboardteppiche zurück (was auch wieder perfekt zur Second-Hand-Shop-Metaphorik passt) und pseudounheimliche Geräusch-Interludes und -Intros auf Black-Metal-Scheiben braucht 2004 nun wirklich keine Sau mehr. Der Titel des letzten Songs, im Übrigen einer der wirklich hörbaren, mutet im Zusammenhang mit dieser Platte fast schon wie eine Eigenparodie an.
Um es mal ganz konsequent auf den Punkt zu bringen: HEACATE ENTHRONED rumpeln 2004 weiter vor sich hin, haben mit CRADLE OF FILTH eigentlich bis auf ein paar Dani-Filth-Krächzer und ein paar billige Ahh-Keyboard-Synth-Choräle hier und da nix mehr zu tun, sondern dürfen sich jetzt als die schlechtere Version von irgendeiner beliebigen Black-Metal-Combo mit Death-Einflüssen einordnen lassen. Und das ist das, anstelle der so gedachten Musik, eigentlich Gruselige an dieser Band, die nun schon so lange existiert: Sie wird nie über den B-Klasse-Status hinauskommen und wirkt dabei irgendwie wie ein verwesender Zombie, der trotz seines totalen Verfalls weiterläuft. Alles Mittelmaß und alles schon woanders in besserer Umsetzung gehört. Wir hören uns in zwei Jahren mit demselben Müll wieder.
Anspieltipps: The Shining Delight, Overriding Imagination
- Redakteur:
- Sebastian Baumer