HEDERA - Itinera
Mehr über Hedera
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 09.11.2015
- Harbinger Of Ruin
- Moloch
- Heirs Of Sisyphos
- Deliverance
- Charon's Toll
- Guardian Angel
- Ablaze
- Loss
- Conclusion
Tolles Debüt!
Auch in der Schweiz gibt es eine ganze Reihe starker junger Bands, die Folk und Metal kombinieren. Zu solchen Hoffnungsträgern wie ABINCHOVA gesellt sich nun auch HEDERA mit dem starken Debütalbum "Itinera", das mit viel Charakter und Eigenständigkeit direkt eine ordentliche Duftmarke setzen kann.
Das Rezept ist dabei so einfach wie effektiv: Thrash, Melodic Death Metal und progressive Songstrukturen werden um weiblichen Klargesang und den exzellenten Einsatz einer Violine bereichert. Keine Keyboardorchester, kein Bierzeltgedudel, sondern klassischer Heavy Metal mit Energie und eben gelegentlich folkigen Obertönen. Wer da jetzt an SKYCLAD denkt, ist auf dem richtigen Weg, auch wenn es mehr die Herangehensweise als der Sound ist, der am Ende herauskommt und in dem sich HEDERA von den englischen Urgesteinen doch deutlich unterscheidet. Direkt vom Startblock an legt die Band jedenfalls richtig los und 'Harbinger Of Ruin' kann durch eine sehr eigenständige Gesangslinie und schöne Geigenmelodien direkt viel Punkte sammeln. So geht es ab dann energisch voran, harscher männlicher Gesang und der schöne weibliche Stimmeinsatz wechseln sich ab, die Gitarren riffen sich durch thrashiges Gelände, sind auch schrägen Tönen und gelegentlichen Blicken in Richtung Black Metal nicht abgeneigt und das alles wird durch viele Taktwechsel und abwechslungsreiche Songaufbauten noch unterstrichen.
"Itinera" ist vor allem aufgrund der Eigenständigkeit und dieser mutigen Kompositionen ein Debütalbum, das aufhorchen lässt, zum perfekten Folk-Metal-Album fehlt jedoch noch ein bisschen. Vor allem der harrsche männliche Gesang wirkt auf Dauer etwas eintönig; hier wäre etwas mehr Abwechslung für das nächste Mal wünschenswert. Und auch die Refrains, die momentan vor allem durch außergewöhnliche Gesangslinien abseits vorgekauter 08/15-Chorusse auffallen, lassen hin und wieder noch etwas Wille zum echten Ohrwurm vermissen. Doch davon abgesehen macht die Band eigentlich alles richtig und Kompositionen wie 'Guardian Angel' sind jetzt schon echte Kracher.
Somit bleibt ein Debütalbum, das durchh seine Reife und Professionalität beeindruckt und das große Potential von HEDERA überdeutlich erkennen lässt, dem zum echten Klassiker aber noch ein Bisschen fehlt. Folk-Metal-Fans sollten der Band aber unbedingt ein Ohr leihen und diese unterstützen, denn hier wächst hörbar großes heran.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst