HEI'AN - Imago
Mehr über Hei'An
- Genre:
- Progressive Metal / Post Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- SAOL
- Release:
- 25.11.2022
- Semita Tenebrarum
- Inferno
- Embers
- Can't Get Out Of My Skin
- Escape
- Dreamer
- In The Cold
- Time To Go
- Shut My Eyes
- At The Break Of Dawn
- Noises
- Imago
- Ko Te Ni
- Preteklost
- Ne Iščem Več Besed
Ein unbeschreiblich intensives Meisterwerk.
Tatsächlich ein Debüt? Diese unfassbare Feststellung zum ersten Werk der slowenischen Post-Metaller von HEI'AN muss sich erst einmal setzen, da Spielwitz, kompositorisches Vermögen, konzeptionelle Tiefe und die einmalig geniale Präsentation von "Imago" eher darauf schließen lassen, als sei hier ein jahrelang aktives All-Star-Projekt am Werk, das sich durch die letzten zwei Jahrzehnte des modernen progressiven Metals gearbeitet hat, um endlich ein unzähmbares Biest zu entfesseln.
Von der ersten Sekunde an verpflichtet sich die Truppe der absoluten musikalischen Intensität, sei es nun in ihrer wechselseitig emotionalen Performance, im Aufbau von epischen Klangteppichen, bei der Konstruktion wunderbar aufeinander abgestimmter Kontraste, oder einfach nur bei der Verqucikung von progressiver Kunst und einprägsamem Songwriting. Ausnahmslos alle Stücke von "Imago" kommen mit einer bärenstarken Hookline daher, haben aber zu keinem Zeitpunkt die Ambition, sich lediglich dahinter zu verstecken. Schleppend bauen die Slowenen ihr Material auf, spielen mit den vielfältigen dynamischen Komponenten in den Arrangements, zelebrieren Explosionen ebenso wie monumentale, stille Augenblicke und strecken ihr Album zuletzt auch noch in unermessliche Weiten, ohne dabei Gefahr zu laufen, von langatmigen Passagen geschluckt zu werden.
Die Ruhe, mit der HEI'AN zu Werke geht, ist bemerkenswert, und trotzdem schafft die Band Raum für aggressive Attacken, brachiale, manchmal gar martialische Riffs und offensive Kaskaden, wie man sie sonst in dieser gar hypnotischen Verfassung lediglich von MASTODON kennt. Dazu gibt es einladende Keyboardflächen, perfekt aufeinander abgestimmte Duette, eine Doublebass, die niemals müde wird, das Gesamtkunstwerk anzufeuern, und ein atmosphärisches Klanggestirn, dem man sich vielleicht nie mehr wird vollständig entziehen können.
HEI'AN haben offensichtlich bei den Besten gelernt und sind mit ihrem Debüt schon auf einer Stufe mit Devin Townsend, Steven Wilson und vergleichbaren Legenden dieser Szene angelangt. Man mag sich gar nicht ausdenken, zu was dieses Quartett künftig noch in der Lage sein wird. Allerdings sollte man sich darüber zunächst keine Gedanken machen, denn im Hier und Jetzt ist "Imago" womöglich das beeindruckendste Modern-Metal-Werk des aktuellen Jahres!
Anspieltipps: Embers, Inferno, Escape, Shut My Eyes
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes