HEIDEVOLK - Velua
Mehr über Heidevolk
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 20.03.2015
- Winter woede
- Herboren in vlammen
- Urth
- De hallen van mijn vaderen
- De vervloekte jacht
- Het dwalende licht
- Drankgelag
- Velua
- Een met de storm
- Richting de Wievenbelter
- In het diepst der nacht
- Vinland (Bonus)
Durchschlagender und eigenständiger Folk Metal.
Wie sehr habe ich mich auf dieses fünfte Album meiner Lieblingsniederländer gefreut. Seit dem 2008er Epos "Walhalla Wacht" begleiten mich die Langhaarigen aus dem gelderländischen Arnhem schon und seit diesem besten Album der Diskographie bin ich ihnen verfallen. Woran das liegt, ist offensichtlich. Der gespielte Folk Metal ist oft atmosphärisch und melancholisch, manchmal auch hymnisch, aber immer gibt es laute Gitarren und knallharte Riffs. Neben diesem Eckpunkt ist es auch der besondere zweistimmige Gesang (tatsächlich zweistimmig und nicht musicalhaft immer abwechselnd), der mich verzaubert. Die komplett in niederländisch gehaltenen Songtexte bieten noch einen weiteren Anreiz, hört man diese schöne Sprache doch viel zu selten mal gesungen. Und als Norddeutscher kann ich auch immer noch ein bisschen versuchen, mir die Texte im Kopf zu übersetzen, das klappt nämlich besser, als man denkt.
Bleiben wir bei den Songtexten, um thematisch ins neue Album "Velua" einzusteigen. Die namensgebende Veluwe ist das größte zusammenhängende Waldgebiet der Niederlande und liegt natürlich in der Provinz Gelderland. Wie das tolle Cover verrät, rankt sich so manche Legende um den Forst. Ein Teil dieser Geschichten wurde nun also von HEIDEVOLK vertont. Es geht um gruselige Weiße Witwen, um den Glühenden Gerrit, der als Strafe für seine Taten jede Nacht in Flammen ausbricht, um von der Jagd besessene Männer, die alles verlieren, um die raue Natur und die harte Arbeit, die damit verbunden ist und um das wohlverdiente Bier hinterher.
Wie passend ist doch die Musik zu diesen naturverbundenen Geschichten über die Bewohner der Veluwe. Romantisch verklärt wirkt der Blick zurück in die schon längst grasbewachsenen Zeiten und romantisch ist auch die Musik der Band um die beiden Sänger Mark Splintervuyscht und Lars NachtBraecker, der den 2013 ausgestiegenen Joris Boghtdrincker ersetzt. Tolle Namen oder? Finde ich auch, mein Favorit ist ja der von Gitarrist Reamon Bomenbreker, übersetzen dürft ihr selbst. Doch bei aller Romantik und Melancholie stehen immer wieder die Gitarren im Vordergrund, die dafür Sorge tragen, dass die Musik HEIDEVOLKs eben nicht von jedem Dreitagebart am Lagerfeuer geklimpert werden kann. Metal trieft hier aus jeder Pore. Genießt nur mal den erst ruhigen, dann wilden Titeltrack, der den Wechsel der Jahreszeiten im Wald vertont.
Wie "Velua" im Vergleich zu anderen HEIDEVOLK-Album dasteht, kann ich noch nicht so recht sagen. Aber diese Nerd-Spielchen sind ja letztlich auch nicht wichtig, euch reicht es zu wissen, dass das neue Album mal wieder richtig stark geworden ist und auch nach acht Durchläufen noch zu fesseln vermag. Achja, ich kann außerdem empfehlen, die zur Veröffentlichung startende Paganfest-Tour zu besuchen. Neben HEIDEVOLK sind nämlich auch die grandiosen Finnen von TURISAS und WINTERSUN mit von der Partie. Viel Spaß dabei!
Anspieltipps: De vervloekte jacht, Winter woede, Velua
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring