HEIDEVOLK - Walhalla Wacht
Mehr über Heidevolk
- Genre:
- Pagan Folk Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 28.03.2008
- Saksenland
- Koning Radboud
- Wodan Heerst
- Hulde Aan De Kastelein
- Walhalla Wacht
- Opstand Der Bataven
- Het Wilde Heer
- Naar De Hal Der Gevallenen
- Zwaarden Geheven
- Dageraad
Donnergrollen und peitschende Winde erschüttern die nächtliche Ruhe, Gewitter erwachen wie aus dem Nichts. Während jeder nun das Weite und eine sichere Bleibe sucht, beginnt der Spaß für sechs junge Niederländer jetzt erst richtig. Instrumente werden gegriffen und los geht der wilde Reigen in der tobenden Natur. Das Feuer gezündet und ab dafür. Ihr fragt euch, was das für Typen sind? HEIDEVOLK - und der Name ist Programm.
Doch beginnen wir die Saga von HEIDEVOLK im Sommer 2002: Die Fußball-WM findet in Südkorea und Japan statt, und wer ist nicht dabei? Genau, die Holländer! Wenn schon der Fußball keinen Grund zur Freude bietet, dachten möglicherweise sechs junge Mannsbilder, dann könnte man wenigstens musikalisch auf die Heimat aufmerksam machen. Gemeinsam teilte man die Begeisterung und Faszination für germanische Mythologie, für die Natur und für Geschichten aus Gelderland, der Heimatprovinz der Mannen – und HEIDEVOLK ward gegründet.
Nach einer 2005 veröffentlichten MCD "Het Gelders Volkslied" veröffentlichten HEIDEVOLK in Eigenregie ihr erstes Album mit Namen "De Strijdlust Is Geboren". Da HEIDEVOLK sich vor allem Live einen großen Namen erspielen konnten (u. a. mit IN EXTREMO und KAMPFAR), war es nur eine Frage der Zeit, wann ein renommiertes Label an die Holztür klopfen würde - Napalm Records klopften am lautesten. Mit "Walhalla Wacht" erscheint die Tage nun das erste Album bei der österreichischen Eisenschmiede. Thematisch beschäftigt man sich mit dem Erbe der Friesen, Franken und Sachsen, wobei jeder einzelne Song in der Muttersprache gesungen wird. Da Niederländisch zumindest in der Schriftsprache auch für Deutsche leicht zu entziffern ist, kann die Ahnungslosigkeit in Grenzen gehalten werden. Bei Namen wie 'Saksenland', 'Wodan Heerst' oder 'Naar De Hal Der Gevallenen' wird ziemlich schnell klar, welche Thematiken angesprochen werden.
Musikalisch ist es aber mit der Exotik schnell vorbei. Geboten wird nämlich nicht mehr als solider und wenig innovativer Pagan Metal, der teilweise stark an TURISAS erinnert, ohne jemals an das Original heranzureichen. Viel zu gleichförmig und wahnsinnig hektisch trotten sich die Niederländer vom 'Saksenland' nach 'Dageraad'. Während der angesprochene Opener 'Saksenland' mit seinem hyperaktiven Sound wach macht, hat man sich daran spätestens bei 'Walhalla Wacht' satt gehört und fragt sich, ob sich in Walhalla nicht schon längst wieder alle hingelegt haben. Zu überfrachtet klingen gerade 'Koning Radboud' und 'Wodan Heerst', wobei letzterer zum Ende hin spartanischer mit der Instrumentierung umgeht und sofort Besserung eintritt. Weniger ist eben oftmals mehr. Dies kommt auch 'Het Wilde Her' und 'Zwaarden Geheven' zugute, die zu Beginn sogar kurz in die Black-Metal-Schiene einlenken. Das steht den Jungs wahrlich besser - man muss ja nicht völlig auf den Einsatz mittelalterlicher Instrumente verzichten, aber eine etwas abgespecktere Variante wäre, was den langfristigen Hörspaß angeht, sicher förderlich.
Parallel zu "Walhalla Wacht", wird für alle Pagan-Süchtigen das Erstlingswerk "De Strijdlust Is Geboren" wiederveröffentlicht, wobei dem Release die MCD "Wodan Heerst" beiliegt.
Anspieltipps: Saksenland, Het Wilde Heer, Zwaarden Geheven
- Redakteur:
- Enrico Ahlig