HEIMDALLS WACHT - Ut De Graute Olle Tied (Deel II) - Land Der Nebel
Mehr über Heimdalls Wacht
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Black Skull Records
- Release:
- 09.10.2015
- Indiculus Paganiarum
- Die fallenden Blätter der Irminsul
- Conspiratio Barbarica
- Auf roter Erde erblüht... (Ursprung Teil 1)
- Schwarzmondritual
- (Leben) Im Zeichen der Todesrune
- Seelenstaub
- Des Wolfiges zottiges Fell
Solide Arbeit, aber nicht mehr!
HEIMDALLS WACHT erinnert mich an die Ausläufer des Last-Episode-Katalogs: teils rasende Black-Metal-Orgien, epische Melodien, aber eben auch eine Produktion, die nicht jederzeit handfest ist. MEPHISTOPHELES fällt einem da direkt mal als Vergleich ein, wenngleich die deutsche Truppe eher im Pagan-Sektor unterwegs ist. Und dort unterliegt auch ihr aktuelles Werk einigen deutlichen Qualitätsschwankungen!
"Ut De Graute Olle Tied (Deel II) - Land Der Nebel" strahlt vor allem eines aus: Epik von der ersten bis zur letzten Sekunde. Allerdings übertreibt HEIMDALLS WACHT es gelegentlich in den Arrangements, zieht die Songs ziemlich lang und trifft dabei nicht immer den Punkt. Etwas Düsterromantisches liegt über den acht Songs, eine sehr eindringliche Atmosphäre wird mit vielen divergierenden Stimmungsbildern erzeugt, doch deutlich abheben vom allgemeinen Pagan-Durchschnitt kann sich die Band auf ihrer neuen Scheibe leider nicht. 'Conspiratio Barbarica' mit seinen teils flehenden Vocals sticht heraus, weil hier vergleichsweise kompakt und fokussiert gearbeitet wird, die Chöre sitzen und auch die Melodik überragt. Doch derartige Momente bleiben auf "Ut De Graute Olle Tied (Deel II) - Land Der Nebel" leider die Ausnahme. Gerade im Schlussdrittel des frischen Releases fehlt es an eben dieser Frische; die abschließende Ballade 'Des Wolfes zottiges Fell' fällt da noch aus dem Raster, das schnelle '(Leben) Im Zeichen der Todesrune' und das relativ unspektakuläre 'Seelenstaub' wollen indes nicht so recht gefallen.
Und so kommt es, dass HEIMDALLS WACHt mit vielen guten Vorzeichen startet, abgesehen von einzelnen Längen ganz ordentliche Arrangements zustandebringt und auch die epische Tonkunst solide inszeniert, die Qualität aber eben nicht über das ganze Album strecken kann. Wer schwarz gefärbte Pagan-Sounds liebt, kann sich das Material gerne mal einverleiben und wird bestimmt eine Menge entdecken können. Von der Referenz ist die Truppe derzeit aber immer noch ein ganzes Stück entfernt!
Anspieltipps: Conspiratio Barbarica, Schwarzmondritual
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes