HEIR APPARENT - Graceful Inheritance
Mehr über Heir Apparent
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- High Roller Records (Soulfood)
- Release:
- 21.01.2022
- Entrance
- Another Candle
- The Servant
- Tear Down The Walls
- Running From The Thunder
- The Cloak
- R.I.P. (Live)
- Hands Of Destiny
- Keeper Of The Reign
- Dragon's Lair
- Masters Of Invasion
- Nightmare
- A.N.D. Drogro Lived On
Viel zu unbekanntes Metal-Juwel!
Quasi aus dem Nichts erschien im Januar 1986 über das französische Label Black Dragon Records dieses powermetallische Kleinod, das auch dreißig Jahre später zu den großen Klassikern des Genres zählt, allerdings noch immer ein recht unscheinbares Dasein fristet, da die Band und ihr Debüt trotz der zahlreichen großartigen Kritiken tief im Untergrund verwurzelt ist.
Wie kann so etwas sein? Wenn man sich das Album heute anhört, ist das noch unverständlicher, da die Lieder der Band aus Seattle nichts von ihrer Güte eingebüßt haben. Mitte der Achtziger befand man tatsächlich tatsächlich auf Augenhöhe mit den erfolgreichen Heroen von QUEENSRYCHE aus der gleichen Stadt. Doch die Qualität der Songs war nicht ausschlaggebend, sondern die Vermarktung, denn trotz besagter euphorischer Reviews blieb Vertrieb und Marketing zu untätig, um daraus das entsprechende Kapital zu schlagen. Zu allem Überfluss erschien das Album niemals in den USA, sodass ein Dasein im Untergrund vorprogrammiert war.
Nichtsdestotrotz ist "Graceful Inheritance" ein Pflichtprogramm für Metalliebhaber, da das Album nur aus Highlights besteht. Der dynamische Opener 'Another Candle' marschiert kraftvoll, 'The Servant' und 'Tear Down The Walls' lassen Gitarrengewitter los und das vertrackte 'Running From The Thunder' zeigt die progressive Seite der US-Amerikaner, bevor 'The Cloak' mal eben Gas gibt. In der zweiten Hälfte wird der Anteil an mitsingbaren Melodien noch hochgeschraubt und bringt ein nahezu makelloses Album über die Distanz von über 45 Minuten. Da es vom Originalalbum keine Wiederveröffentlichung mit neuem Mastering gibt, muss man auch heute noch ein wenig über den rauen Sound hinweghören, der sich im Laufe des Albums auch mehrfach ändert, aber die Kompositionen entschädigen für alles.
Die Band trennte sich einige Jahre später vom brillanten Sänger Paul Davidson und nahm einen festen Keyboarder ins Line-Up auf, woraufhin sich der Stil in eine seichtere, progressivere Richtung veränderte, und "Graceful Inheritance" als ein einsames Power Metal Monument im Vermächtnis der verkannten Band HEIR APPARENT stehen ließ.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger