HEKZ - Terra Nova
Mehr über Hekz
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.11.2023
- Terra Nova
- Sabotage
- Horizons
- Mayday
- So Far Gone
- The Tower
- Lifeline
- Too Far Gone
- I Am The Thrall
- The Silent Man
- Terra Nova II
Theatralisch, eigenwillig und inspirativ - ein großer Sprung mit neuem Line-up.
Vor dem Release des immerhin schon vierten Albums hat HEKZ-Mastermind Matt Young eine mutige Entscheidung getroffen. Der Bassist, der bei den britischen Proggies auch den Gesang übernimmt, hat seine gesamte Mannschaft ausgetauscht und mit komplett neuer Besatzung die Arbeiten an "Terra Nova" aufgenommen. Wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist, wird nicht überliefert, allerdings erklärt dieser grobe Einschnitt auch die vergleichsweise lange Wartezeit auf neues Material - schließlich liegt der letzte Silberling ("Invicta") bereits sechs Jahre zurück. Um seine Fans für die lange Wartezeit zu entschädigen, hat Young diesmal aber auch alle Register gezogen und genügend Material für zwei Scheiben zusammengetragen. Mit knapp anderthalb Stunden Spielzeit ist "Terra Nova" daher auch der bis dato üppigste Release in der Geschichte von HEKZ - und definitiv auch der beste.
Hangelte sich die Combo in der Vergangenheit immer noch durch das inspirative Umfeld der üblichen Prog-Metal-Heroen, ist das Portfolio anno 2024 wesentlich größer. Young und seine neuen Mitstreiter nehmen erstmalig auch Einflüsse aus dem klassischen Hardrock auf, dehnen ihr musikalisches Fundament bis zu einigen feinen 70s-Komponenten, steigern aber auch den dramaturgischen Teil der neuen Songs um einige Level. Dass man zwischendurch auch neoklassische Fragmente aufnimmt und in einem Song wie 'The Tower' wie SYMPHONYY X zu besten Zeiten klingt, ist definitiv eine neu gewonnene Qualität, doch genauso hört man KANSAS ('Too Far Gone'), SAVATAGE ('So Far Gone') und bisweilen auch SPOCK'S BEARD in den Nummern von "Terra Nova" heraus, ohne dass diese Parallelen von HEKZ überstrapaziert wird, sondern lediglich als Zugabe zum ohnehin deutlich anspruchsvolleren Songwriting der neuen Formation zu sehen sind.
Das neue Album nimmt dabei immer wieder neu Fahrt auf, verschafft sich in vielen Nebenbereichen der progressiven Musik Räume, wirkt dabei aber niemals zu verspielt oder im Ansatz heterogen. Die Grundthemen bleiben eine wiederkehrende Konstante, die instrumentalen Improvisationen werden kontrolliert und ufern nicht aus, und Young's mittlerweile wirklich fantastischer Gesang, thront als theatralischer Anführer des neuen Materials über allen elf Stücken und ist das i-Tüpfelchen auf einer musikalisch tadellosen Performance.
HEKZ hat sich in der Vergangenheit immer wieder mit den üblichen Verdächtigen der Prog-Metal-Szene messen müssen, kann sich von diesen strikten Fesseln nun aber endgültig befreien und kocht auf "Terra Nova" ein eigenes Süppchen. Mit diesem Album ist die mittlerweile international aufgestellte Combo definitiv ganz oben angekommen und gibt dem Hauptsongschreiber in all seinen bis dato getroffenen Entscheidungen absolut recht!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes