HELHEIM - Niðr ok Norðr liggr Helvegr – Helheim (Re-Release)
Mehr über Helheim
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Darkness Shall Rise Productions
- Release:
- 10.10.2025
- Muspilli Strid
- Blandt Ulvenes Frender Og Kråkenes Trær
- Jotne Vandring
- Under The Norse Sky
- De Kalde Marker Av Slag Fortapt
- Drømmedans
- Gravlagt I Eljudne
- Gjennom Mørke Og Tåke
- Inn I Døden Vandrer
- My Deathlike Cries From The Grave
- My Wrath Is Unleashed
- And The Pandemonium Has Inflamed
- Through Forests Deep And Cold
- A Forgotten Oath In The Arms Of Satanas
- Countess Bathory
Ein pechschwarzer Beginn.
Unglaublich, aber wahr: Ende nächsten Monats ist schon Weihnachten. Die Mannschaft von Darkness Shall Rise Promotions beschenkt uns schon Wochen vorher mit einer besonderen Compilation, die die legendären Anfänge einer durch und durch besonderen Band inszeniert. Die Rede ist von HELHEIM, den Jungs aus Bergen, die Mitte der 1990er Jahre absolute Klassiker des Black'n'Viking-Metals veröffentlicht hat. Bis heute genießen "Jormundgand" und vor allem "Av norron aett" in gewissem Maße einen Legendenstatus, so roh, frostig und zornig, aber sogleich so besonders, verspielt und heroisch hier HELHEIM in den Krieg gezogen ist.
Aber "Jormundgand" war nicht der Anfang, denn in den zwei Jahren zuvor erschienen mit "Helheim" sowie "Niðr ok Norðr liggr Helvegr" zwei noch viel rohere, frostigre und zornigere Demos, die den späteren Weg entscheidend prägten und wodurch die zwölf Alben, die darauf folgen sollten, womöglich nicht diesen Biss an den Tag gelegt hätten. Doch hätte, hätte, Fahrradkette, wir kümmern uns heuer nicht um die Entwicklung, sondern um die Kinderschuhtage HELHEIMs, die nun mit dem Re-Release beider Demos – in remasterter Version inklusive 24-seitigem Booklet mit Interviews, Liner-Notes und bis dato unveröffentlichtem Fotomaterial aus den düsteren Anfangstagen – noch einmal ins Gedächtnis gebracht werden.
Allein dieses ikonische Artwork könnte stimmungsvoller und stellvertretender für die beiden Seelen, die in HELHEIM schlummern, nicht sein. Desweiteren merkt man durch die mehr als üppige Spielzeit von über 70 Minuten (für zwei Demos!) hinweg den hiesigen Einfluss solcher Bands wie BATHORY, VENOM und DARKTHRONE. Das mehr als gelungene Cover zu 'Countless Bathory' spricht hier für sich. Auch wenn manche Songs noch recht unausgereift und unfertig wirken, so ist die Aura eine durch und durch besondere, ehrlicherweise ist es doch eben jene Unreife, die diese Demo-Compilation so charmant macht. Vor allem beim 1994er Demo, auf dem erstmals Frauengesänge und Trompeten zum Einsatz kamen, merkt man den nicht mehr allzu weiten Sprung zum so großartigen "Jormundgand"-Debüts, wohingegen auf "Helheim" eher der lupenreine und erbarmungslose Black Metal bis ins kleinste Detail zelebriert wurde.
Besonders interessant sind die Gegenüberstellungen der Demo- mit den späteren, fertigen Versionen, wie bei 'Gravlagt I Eljudne', das auf "Jormundgand" gut gekürzt wurde, sowie die Tatsache, dass die Mannen auf ihrem ersten Gehversuch noch überwiegend in englischer Sprache das Hölleninferno entfachten. Zugegeben, auch wenn ich kein Wort verstehe, so favorisiere ich meine HELHEIMer doch auf Norwegisch. Von der Schroffheit des ersten über die Experimentierfreudigkeit des zweiten Demos bis hin zur Symbiose dieser beiden Elemente auf "Jormundgand". Anhand des vorliegenden, zwar überarbeiteten, aber doch recht nah am Original umherwütenden Zeitdokuments kann man die HELHEIM'sche Entwicklung sehr gut nachvollziehen und bekommt die volle Packung Dunkel-Wikinger-Mucke vor den Latz geknallt.
- Redakteur:
- Marcel Rapp


