HELIOGABALE - Ecce Homo
Mehr über Heliogabale
- Genre:
- Alteernative Rock / Avantgarde
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Atypeek
- Release:
- 06.10.2017
- Toboggan
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Verflixtes Chaos
HELIOGABALE ist schon seit zweieinhalb Dekaden im Geschäft, weshalb man den Musikern wohl kaum noch erklären muss, wie sie ihre Arbeit zu verrichten haben - oder vielleicht doch? Denn der extrem sperrige, noisige Avantgarde-Sound, den die Franzosen auf ihrem aktuellen Output pflegen, ist ein relativ begrenztes Vergnügen, das immer wieder dann die Grenzen überschreitet, wenn die verqueren Rhythmen gegen die eigenwillige, punkig-flehende Gesangsdarbietung arbeitet - und das ist leider permanent der Fall.
Ich will allerdings nicht leugnen, dass die Risikobereitschaft der Band hin und wieder auch Früchte trägt und die provokante Einstellung gegen konventionelles Songwriting über die Dauer des neuen Albums ein wenig die Spannung erhält. HELIOGABALE kreuzt relativ viele Genres, arbeitet sich vom typischen Alternative-Rock-Schema über außergewöhnliche Art-Rock-Kostproben bis hin zu verproggten Psychedelica und wieder zurück. Doch das Problem, das die Band mit wachsender Spieldauer immer schlechter abstreifen kann, ist die zunehmende Strukturlosigkeit des Materials. "Ecce Homo" ist einfach zu verkopft umgesetzt, liefert zwar ständig interessante Ideen, macht sich aber keine weiteren Gedanken darüber, wie sie sinnvoll zusammengefügt und letztendlich verarbeitet werden können. Und das macht die Platte auf Dauer extrem anstrengend.
Es ist aber dennoch gut möglich, dass Freunde abgedrehter experimenteller Klänge hier eine andere Meinung vertreten, denn HELIOGABALE tut eine Menge dafür, den Zuhörer zu fordern und ihn jenseits des Herkömmlichen zu unterhalten. Für meinen Geschmack besteht "Ecce Homo" allerdings aus einem zu großen Durcheinander, das mitsamt all seinen verschrobenen Sinninhalten nicht mitzureißen vermag.
Anspieltipp: Toboggan
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes