HELIOPOLIS - City Of The Sun
Mehr über Heliopolis
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- 10t Records
- Release:
- 28.11.2014
- New Frontier
- Take A Moment
- Mr. Wishbone
- Elegy
- Love And Inspiration
Eitel Sonnenschein
Geddy Lee macht jetzt Christenprog. Das waren zumindest meine ersten Gedanken, als ich "City Of The Sun" von HELIOPOLIS hörte. Denn Sänger Scott Jones kommt dem RUSH-Vokalisten in Phrasierung und Stimmfarbe verdächtig nahe, wenn er will. Doch natürlich handelt es sich hier um eine andere Band - wenn auch mit erfahrenen Musikern -, die stilistisch doch etwas anders gelagert ist, als Kanadas Übertrio.
Klassischer Neoprog, exzellent gespielt und kompetent komponiert, im transparenten Klanggewand ist das Metier von HELIOPOLIS und da macht der Band kaum jemand etwas vor. Die fünf Stücke, die schön symmetrisch angeordnet sind, von ganz lang über mittellang zu kurz und wieder zurück zu mittellang und ganz lang, bieten also vor allem instrumentale Qualität, einen geringen Härtegrad und schöne Melodien am Fließband. Dazu der glockenhelle Gesang und fertig ist ein Wohlfühlalbum, das zur positiven Musik auch noch ein Textkonzept über Gott, die Welt und positive Energie bereithält. Da läuft man als Hörer schnell Gefahr, im warmen Bad für Ohren und Gefühle eingelullt zu werden und die offensichtlichen Schwächen des Albums zu ignorieren.
Die liegen eigentlich nur im Mangel an Eigenständigkeit und einer gewissen Vorhersehbarkeit, hier sind eben Musiker am Werk, die ein solches Album wohl im Schlaf komponieren und einspielen könnten, was man hin und wieder hört, wenn eben Technik über Enthusiasmus siegt. Da wäre für eine wirklich hohe Note einfach etwas mehr Herzblut und ein gewisser Wille zum Experiment oder zur Eigenständigkeit vonnöten gewesen. Doch auch ohne diese Qualitäten ist "City Of The Sun" ein gutes bis sehr gutes Album für alle Neoprog-Freunde geworden, die hier unbedingt einmal hineinhören sollten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst