HELJAREYGA - Heljareyga
Mehr über Heljareyga
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Black Bards / Al!ve
- Release:
- 29.10.2010
- Regnid
- Heljareyga
- Lagnan
- Feigdin
- Vetrarbreytin
<p class="MsoNormal">OPETH auf färöischen, stark folkischen Abwegen.</p> <p class="MsoNormal"> </p>
Als Anhänger seiner Hauptband TYR ist es mir eine große Freude, die selbstbetitelte Platte "Heljareyga" von Frontmann Heri Joensen zu rezensieren, zumal sich der gute Herr stilistisch auch sehr nah an seiner Hauptband orientiert. Zwar ist "Heljareyga" enorm progressiv ausgefallen, was sich insbesondere in der Länge der einzelnen Songs wiederspiegelt, und beinhaltet die ein oder andere Üerraschung, dennoch kann man den TYRschen Einfluss wahrlich nicht leugnen. Eine große Besonderheit liegt klar im Faröischen, welches die Lyrics auf diesem Album zieren. Zudem wurde dem Musikalischen ein mehr als schmackhaftes Coverartwork hinzugefügt und lässt enorme Vorfreude in mir hochkommen.
Getreu dem Motto "Weniger ist manchmal mehr" startet das erste der insgesamt fünf progressiven Folk-Feuerwerke. 'Regnid' besticht durch eine hervorragende und einprägsame Melodie, eine solide, stimmliche Leistung Joensens und vor allem durch eine nicht aufkommende Langeweile, die durch passende, instrumentale Variabilität und schöne Soundexperimenten vermieden wurde. Bereits nach fünf Minuten gibt es den ersten starken Geschwindigkeitswandel und der Song gelangt in verträumte und verspielte Sphären, die man (jedoch) von TYR und Konsorten auch schon gewohnt ist. Auch die gleichnamige Bandhymne kann sich diesem Verträumten nur anschließen, zumal die einlullende Stimme des Masterminds sein Übriges dazu beiträgt. 'Heljareyga' zeigt abermals die große instrumentale Klasse der Band. Das folgende 'Lagnan' kann sich mit durchaus komplizierten Songstrukturen wie jenen von DREAM THEATER zieren und reiht sich somit nahtlos in die Riege seiner Vorgänger ein. 'Feigdin' beginnt anfangs sehr stark melodisch und kann insbesondere in Punkto Gitarrenarbeit glänzen, was sich auch am Ende wieder findet. Zum Schluss haben wir mit 'Vetrarbreytin' den längsten Track der Platte zu verzeichnen, bei dem sich aber Altbewährtes abspielt, obwohl der Song äußerst ruhig beginnt, im Laufe seiner elf Minuten jedoch aus sich herauskommt.
Nach dem Durchgang dieser fünf Songs, insbesondere mit Blick auf die jeweilige Songlänge und den stets hohen Abwechslungsreichtum, könnte man dem Quintett den Spitznamen "OPETH des Folk-Metals" durchaus verpassen. Die große Gefahr, die jene färöischen Songs mit sich bringen, ist jedoch eben die schon beschriebene Länge. Gerade live können die teilweise arg verspielten Passagen zu dem ein oder anderen Gähnen führen, was mir zumindest häufig bei eben OPETH wiederfährt, obwohl ich die Tracks auf Platte allesamt ordentlich finde. Aber hoffen wir einfach mal, dass bei eventuell baldigen Bühnenauftritten die Langeweile hinten anstehen muss und die Songs wie auf Platte begeistern können.
"Heljareyga" zumindest ist eine starke, facettenreiche und interessante Progressive-Folk-Platte aus dem Hause Joensen, die jeder Anhänger seiner Künste zu Hause liegen haben sollte.
Anspieltipps: Regnid, Lagnan
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp